Fun and games: The tournament
Despite their martial character, tournaments were a popular pastime among Europe's social elites. Participants could not only demonstrate their athletic prowess, but also showcase their wealth through their elaborate equipment.

Harnischgarnitur: Die Adlergarnitur Erzherzog Ferdinand II. Sohn des Ferdinand I. von Habsburg Österreich, Landesherr von Tirol 1547

Title:
Die Adlergarnitur
Time:
1547

Stangenwaffe: Stechlanze Erzherzog Ferdinand II. Sohn des Ferdinand I. von Habsburg Österreich, Landesherr von Tirol 3. Viertel 16. Jahrhundert

Stechlanzen konnten oft eine abnorme Dicke und Schwere erreichen. So ist diese Lanze aus Fichtenholz 15kg schwer, und hat ein abgesetztes dünneres Ende, an dem ein geschwärztes, kronenartiges, dreispitziges Eisen, der "Krönig" befestigt ist. Der Lanzenring, der zur Befestigung der Brechscheibe mit Schrauben diente, fehlt bei dieser Lanze.
Title:
Stechlanze
Time:
3. Viertel 16. Jahrhundert

Turnierzubehör, Turnierharnisch, Brust: Mechanisches Bruststück Kaiser Maximilian I. Sohn d. Friedrich III. von Habsburg um 1490

Title:
Mechanisches Bruststück
Time:
um 1490

Schild: Stechtartsche der Trophäengarnitur (für das Realgestech) Erzherzog Maximilian III. (I.), der Deutschmeister, Sohn Maximilian II. von Habsburg Österreich um 1575

Title:
Stechtartsche der Trophäengarnitur (für das Realgestech)
Time:
um 1575

Haube: Helmhaube/Innenfutter für einen Stechhelm Sigmund Sohn d. Friedrich IV. von Habsburg Ende 15.-Anfang 16. Jahrhundert

Title:
Helmhaube/Innenfutter für einen Stechhelm
Time:
Ende 15.-Anfang 16. Jahrhundert

Helm: Kolbenturnierhelm Kaiser Maximilian I. Sohn d. Friedrich III. von Habsburg 1480 - 1485

Um 1400 entwickelte sich für das Kolbenturnier eine eigene Helmart. Dieser Helm wurde an den Schultern fest mit der Rüstung verschnallt und hatte eine große nur durch ein Gitter gesicherte Sehöffnung. Da im Kolbenturnier mit hölzernen Kolben oder stumpfen Schwertern gefochten wurde, genügte das die Atmung erleichternde Gittervisier. Da der Sinn des gefährlichen Spieles das Abhauen der Helmzierden war, befindet sich auf der Scheitelplatte eine große Zimierhülse. Aus Gewichtsersparnis ist die Helmglocke aus gepresstem Leder.
Title:
Kolbenturnierhelm
Time:
1480 - 1485

Turnierharnisch: Rennzeug Kaiser Maximilian I. Sohn d. Friedrich III. von Habsburg um 1510/15

Bei dem zu Pferde ausgeübten Turniersport des Rennens kam es im Unterschied zum Stechen auf äußerst präzise Lanzenführung an, sollte doch vom Reiter der Schild des Gegners getroffen werden. Das Rennen war zwar wegen der Verwendung von scharfen Lanzen gefährlicher als das Stechen, konnte aber im Rennzeug oder im Feldharnisch ausgeführt werden, weshalb sich die Anschaffungskosten für die Ausrüstung reduzierten. Unbedingt erforderlich war ein großer, gewölbter Schild, die Renntartsche. Als gefährlicher, dazu billiger Sport empfahl sich das Rennen besonders für junge Edelleute.
Für das Rennen entwickelte sich im Laufe des Spätmittelalters ebenso eine Spezialausrüstung wie für das Stechen. Das so genannte Rennzeug hat die Form eines spätgotischen Halbharnisches und besteht aus einem hutartigen Helm, einem steifen Bart, Brust und Rücken mit Rüst- und Rasthaken für die Lanze sowie aus knielangen Schößen, hat jedoch keine Arm- und Beinzeuge. Die Arme wurden links durch einen großen fixierten Schild, die Renntartsche, rechts durch eine halbkreisförmige Stahlscheibe (Brechscheibe) gedeckt, durch die man die Lanze steckte.
Das hier gezeigte Rennzeug zeichnet sich durch einen Dekor in der Art der Innsbrucker Kostüm- und Riefelharnische mit ihrer Nachahmung der geschlitzten Stofftracht aus. Da diese Kostümharnische gesicherte Werke des Innsbruckers Hofplattners Konrad Seusenhofer sind, wird man das Rennzeug wohl demselben Meister zuschreiben können. Das Rosengewinde-Symbol des Bräutigams um den Helm deutet auf Kaiser Maximilian I. und seine stellvertretende Verlobung mit Anna von Ungarn im Jahre 1515 hin.
Title:
Rennzeug
Time:
um 1510/15

Turnierharnisch: Stechzeug Sigmund Sohn d. Friedrich IV. von Habsburg um 1480/1490

Als elitärste Form der Ritterspiele galt das Gestech, die giostra. Dabei handelte es sich um einen Zweikampf zu Pferd, der mit stumpfen Lanzen ausgetragen wurde. Für diese Turnierform entwickelte sich im Laufe des 15. Jahrhunderts eine spezielle Rüstung, das Stechzeug, das nach ständigen Verbesserungen um 1475 zu einer technisch ausgereiften, überschweren Sportmaschinerie wurde. Ihr hoher Anschaffungspreis beschränkte von vornherein die Zahl der Teilnehmer am Gestech. Die etwa 40-45 Kilogramm schweren Stechzeuge bestanden aus sorgfältig ausgeklügelten Einzelteilen, die nach Bedarf auch verstellbar und fest miteinander verbunden waren.
Beim Turnier klemmten sich die Turnierer die schwere, etwa 3,5 Meter lange Lanze unter ihren rechten Arm. Der am Bruststück festgeschraubte Rüsthaken diente als Auflage, während das Lanzenende von dem gleichfalls verschraubten, nach hinten gerichteten langen Rasthaken als Widerlager im Gleichgewicht gehalten werden konnte. Eine trichterförmige Brechscheibe war zum Schutz der rechten Hand auf der Lanze befestigt. Über der Brust war zusätzlich ein dicker, hölzerner, lederüberzogener Schild, die Stechtartsche, montiert.
Kaspar Rieder, der Erzeuger dieses Stechzeuges, war einer der zahlreichen Tiroler Plattner, die im Innsbrucker Vorort Mühlau für den erzherzoglichen Hof arbeiteten. 1452 schuf er gemeinsam mit einem Meister Konrad (wahrscheinlich Konrad Vetter), mit Christian Schreiner d. Ä, Hans Vetter und Hans Vetterlein vier Harnische für Erzherzog Siegmund von Tirol. 1467 wurde Kaspar Rieder als Harnischmeister genannt; er erhielt von diesem Datum an bis 1492 fortlaufend beträchtliche Zahlungen für Aufträge Erzherzog Siegmunds von Tirol. 1472 arbeitete er mit drei anderen Meistern an Rüstungen für den König von Neapel. Die hohe Wertschätzung Kaiser Maximilians I. für Kaspar Rieder drückt sich im Geschenk eines Ehrenkleides an den Plattner aus.
Title:
Stechzeug
Time:
um 1480/1490

Harnisch: Fußkampfharnisch (Kempfküriß) Kaiser Maximilian I. Sohn d. Friedrich III. von Habsburg vor 1508

Title:
Fußkampfharnisch (Kempfküriß)
Time:
vor 1508
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