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„Nahaufnahme“ – Forschung im Kunsthistorischen Museum
Freitag, 2. Dezember 2016, 9 bis 13 Uhr, Bassano Saal

Das Kunsthistorische Museum ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung für kunsthistorische Fächer. „Hinter den Kulissen“ des Ausstellungs- und Museumsbetriebs arbeiten KuratorInnen, RestauratorInnen und NaturwissenschaftlerInnen an der Bewahrung und Erforschung der Sammlungsbestände, die weltweit zu den bedeutendsten ihrer Art zählen. Im Rahmen der Forschungskonferenz möchten wir Ihnen einen Einblick in das Spektrum der im Haus betriebenen wissenschaftlichen Projekte bieten, die wiederum unverzichtbare Grundlagen für eine adäquate Vermittlung sowie für Ausstellungen und Publikationen im Museum darstellen.

In Kurzvorträgen stellen WissenschaftlerInnen des Museums ihre jüngsten Forschungsergebnisse vor. Im Fokus der diesjährigen "Nahaufnahme" stehen u.a. aktuelle Untersuchungen an Mumienporträts, die Restaurierung und Erforschung der "Gewitterlandschaft" von Peter Paul Rubens sowie die Digitalisierung und Online-Edition zentraler Quellen zum NS-Kunstraub in Österreich.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!


Programm

9 – 9.15 Uhr

Begrüßung
Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums

9.15 – 10.45 Uhr

Chair: Franz Pichorner, Stellvertretender Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums


Die Karteien des Zentraldepots beschlagnahmter Sammlungen. Ein Kooperationsprojekt zur Digitalisierung und Online-Edition zentraler Quellen zum NS-Kunstraub in Österreich
Susanne Hehenberger, Kuratorin, Archiv und Peter Kloser, Administrator TMS, Visuelle Medien

Im Herbst 1938 wurde im ersten Stockwerk der Neuen Burg, vor allem in den Räumen Richtung Burggarten, das sogenannte Zentraldepot für beschlagnahmte Sammlungen eingerichtet. Gelagert wurden hier Objekte aus Wiener Kunstsammlungen, die ihren als jüdisch geltenden EigentümerInnen vom nationalsozialistischen Regime seit März 1938 systematisch entzogen worden waren. Die Kunstwerke sollten später an verschiedene Museen, unter anderem an den „Sonderauftrag Linz“, also an das von Hitler in Linz geplante Museum, verteilt werden. Mehr als 10.000 geraubte Kunstgegenstände waren temporär in der Neuen Burg untergebracht.

Die administrative und wissenschaftliche Leitung des Zentraldepots lag bis zum Sommer 1940 beim Kunsthistorischen Museum, konkret in Händen des im März 1938 zum Kommissarischen Leiter avancierten Numismatikers Fritz Dworschak. Gemeinsam mit dem neuen, nationalsozialistischen Leiter der Waffensammlung Leopold Ruprecht zeichnete Dworschak für die Katalogisierung und fotografische Dokumentation der beschlagnahmten Objekte verantwortlich. Im Zuge dieser Arbeit entstand 1939 nicht nur ein gedruckter Katalog, sondern die Zentraldepotverwaltung fertigte auch Karteikarten an, die zum Teil mit Fotos ergänzt wurden. Als im Juli 1940 die Zentralstelle für Denkmalschutz (das spätere Bundesdenkmalamt) die Führung des Zentraldepots übernahm, ging auch ein Satz an Karteikarten an die Denkmalbehörde über. Diese Karteikarten wurden nach 1945 weiterverwendet.

Heute befinden sich in den Archiven des Kunsthistorischen Museums und des Bundesdenkmalamtes gemeinsam rund 11.500 Karteikarten. Die beiden Karteien sind nicht völlig deckungsgleich, sondern bilden den jeweiligen Informationsstand der verwaltenden Institutionen ab. Die KHM-Kartei beinhaltet meist Angaben bis 1940/41, etwa, in welchem Raum des Zentraldepots und welcher Kiste bzw. welchem Regal sich ein Objekt befand, ob es fotografiert und bei Kriegsbeginn geborgen, manchmal auch, an wen es abgegeben wurde. Die BDA-Kartei verweist oft auch auf die tatsächliche Abgabe eines Objekts an eine Institution oder ein Museum sowie auf Restitutionen in der Nachkriegszeit.

Um diese wichtigen Quellen zum NS-Kunstraub in Österreich bei gleichzeitiger Schonung des in zwei verschiedenen Archiven verwahrten Materials breiter zugänglich zu machen, ist für 2017 eine Online-Edition geplant. Interessierte UserInnen werden so einerseits die Karteikarten durchblättern können, andererseits sollen die transkribierten Inhalte durchsuchbar gemacht werden. Die Publikation der Quellen soll Erkenntnisse über die Wege der geraubten Kunstgegenstände ermöglichen und weitere Forschungen anstoßen.

Die gemeinsame Finanzierung und Umsetzung dieses Projekts durch die Kommission für Provenienzforschung und das Archiv des Kunsthistorischen Museums Wien bietet – gerade in Zeiten knapper räumlicher und personeller Ressourcen – eine optimale Nutzung des vorhandenen technischen Know-how und zeithistorischen Wissens. In unserem Beitrag zur Nahaufnahme möchten wir skizzieren, was seit Beginn des Projektes im Oktober 2015 geschehen ist und wie es weitergehen wird.

Projektteam Mag. Lisa Frank, Büro der Kommission für Provenienzforschung
Dr. Susanne Hehenberger, Archiv des Kunsthistorischen Museums Wien (Koordination)
Mag. Peter Kloser, Administrator TMS, Kunsthistorisches Museum Wien
Mag. Leonhard Weidinger, Kommission für Provenienzforschung/MAK

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Plan des Zentraldepots, August 1939. Wien, Kunsthistorisches Museum, Archiv
(© KHM-Museumsverband)

Kartei-Box. Wien, Bundesdenkmalamt, Archiv
(© Kommission für Provenienzforschung)


Rätselhafte Quecksilberschichten auf antiken Münzen. Interdisziplinäre Studien an sasanidischen Münzen aus der Regentschaft von Khusro II
Klaus Vondrovec, Kurator, Münzkabinett und Katharina Uhlir, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Naturwissenschaftliches Labor

Im Zuge der Vorbereitungen zum 5. Band des Forschungsprojekts Sylloge Nummorum Sasanidarum, das sich mit den Münzen aus der Regierungszeit Khusros II. (591–628) beschäftigt, wurden 40 Münzen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums (KHM) mittels Mikro-Röntgenfluoreszenzanalyse (µ-RFA) untersucht. Da aus konservatorischen Gründen nur eine Untersuchung der Oberfläche dieser Münzen erlaubt ist, Korrosionsphänomene und eventuelle Oberflächenbehandlungen jedoch das Ergebnis beeinflussen können, wurden zusätzlich 181 Münzen dieser Periode am freien Markt angekauft. Von diesen Münzen konnten kleine Teile abgeschnitten und zu Querschliffen präpariert werden.

Im Zuge der Messungen konnte v. a. bei den angekauften Münzen oftmals Quecksilber detektiert werden. Diese teilweise recht intensiven Quecksilbersignale konnten anhand bekannter Technologien nicht erklärt werden. Da es mit dem verwendeten µ-RFA-Spektrometer nicht möglich war, die Verteilung des Quecksilbers im Querschliff zu untersuchen, wurden weitere Analysen mittels REM/EDS (energiedispersive Analyse in einem Rasterelektronenmikroskop), konfokaler RFA (zwei- und dreidimensionale Scans), PIXE (Proton-induced X-ray emission) und LIBS (Laser-induced breakdown spectroscopy) durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass das Quecksilber in Form einer historischen Oberflächenschicht[MB1]  auf den Münzen liegt.

Die Interpretation dieses Phänomens ist nicht ganz einfach; technologische Ansätze schlagen fehl oder ergeben keinen Sinn. Wir stießen aber bei unseren Recherchen auf eine Publikation aus den 1970er-Jahren, die einen plausiblen Interpretationsansatz bereithält: Darin wird von einer unbeabsichtigten Kontamination der Silbermünzen mit Quecksilber ausgegangen, die im Zuge des medizinischen Einsatzes dieses Elements erfolgte.

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Elementverteilungen an dem Querschiff der Münze GR 42791 (µ-RFA System der IAEA)

3-D Rekonstruktion der Oberflächenregion der Münze GR 42791 (Konfokale RFA der IAEA)


Die Gewitterlandschaft von Peter Paul Rubens. Einblicke in die laufende Restaurierung
Gerlinde Gruber, Kuratorin, Gemäldegalerie und Ina Slama, Restauratorin, Gemäldegalerie

Die Gewitterlandschaft mit Philemon und Baucis ist die dramatischste Landschaft, die Rubens geschaffen hat. Um ihre Besonderheiten aufzuzeigen, wird sie einleitend im Œuvre des flämischen Meisters verortet werden: Da Rubens dieses auf Eichenholz gemalte Werk, an dem er in den 20er-Jahren des 17. Jahrhundert zu arbeiten begann, bis zu seinem Tod 1640 nicht verkaufte, hatte er sehr viel Zeit, es immer wieder zu verändern.

Aus diesem sehr freien, nicht durch äußerliche Zwänge bestimmten Entstehungsprozess resultiert die komplizierte Zusammensetzung der Holztafel aus 17 verschiedenen Brettern. Es ist eine Zusammensetzung, die allen guten Regeln des Handwerks widerspricht und die in den folgenden Jahrhunderten immer wieder zu Schäden und restauratorischen Eingriffen geführt hat. Der schlechte Zustand der Tafel stellte RestauratorInnen vor eine große Herausforderung. Durch die großzügige Unterstützung der Getty Panel Paintings Initiative konnte ein Team internationaler Tafelbildexperten aus dem Metropolitan Museum of Art in New York und dem Museo Nacional del Prado in Madrid zusammengestellt werden, das gemeinsam mit den RestauratorInnen des KHM ein Konzept für die Konservierung entwickelte und in mehrjähriger Arbeit umsetzte.

Im Zuge des Eingriffes und der begleitenden Untersuchungen wurden zahlreiche Facetten zur Bildgenese und zur Technik Rubens’ gewonnen, die anhand von Röntgen- und Infrarotaufnahmen, Querschliff-, Bindemittel- und Pigmentanalysen dargestellt werden. Der Vortrag wird die neuen Erkenntnisse über den Malprozess und die Maltechnik von Rubens Gewitterlandschaft vorstellen und die Möglichkeit bieten, Einblicke in den noch laufenden Restaurierungsprozess zu erhalten.

Peter Paul Rubens, Gewitterlandschaft mit Jupiter, Merkur, Philemon und Baucis während der Restaurierung, um 1620/25 Kunsthistorisches Museum Wien (© KHM-Museumsverband)


10.45 – 11.30 Uhr

Kaffeepause

11.30 – 13 Uhr

Chair: Guido Messling, Kurator, Gemäldegalerie


Die vor der Lampe gearbeitete Glassammlung Erzherzog Ferdinands II. von Tirol.
Untersuchungen zur Geschichte der Sammlung und zur Entwicklung der Lampenarbeit im 16. Jahrhundert
Paulus Rainer, Kurator, Kunstkammer und Eva Putzgruber, Restauratorin, Institut für Konservierung und Restaurierung, Universität für angewandte Kunst Wien

Schmuck und andere Objekte der vor der Lampe gearbeiteten Glassammlung Erzherzog Ferdinands II. zählen zu den bedeutendsten Werken der venezianischen Glaskunst der Renaissance. Im Rahmen einer Dissertation am Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien erfolgte erstmals eine Aufarbeitung des weltweit einzigartigen Sammlungsbestandes. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Untersuchung der Geschichte der Sammlung und der Entwicklung der Lampenarbeit. Zunächst werden Gestaltung und Funktion von Glasschmuck und Glasobjekten behandelt und formale Vorbilder sowie eine mögliche Verwendung näher beleuchtet. Eine Auseinandersetzung mit Material und Technik erfolgt durch die Untersuchung der Glaszusammensetzungen und der Glasverarbeitungstechniken. Um Datierung und Provenienz des Sammlungsbestandes zu klären, werden neben anderen europäischen Glaszentren vor allem Venedig und Innsbruck genauer untersucht. Außerdem werden Glasschmuck und Glasobjekte mit Glaskunstwerken aus anderen Sammlungen verglichen. Abschließend wird die Entwicklung der Technik in Europa diskutiert und der Sammlungsbestand in der Geschichte der Lampenarbeit eingeordnet.

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Vergoldete Glaskette mit Medaillon. Wien, Kunsthistorisches Museum, Kunstkammer, Inv.-Nr. KK 3040 (© KHM-Museumsverband)

Glasbild mit der Darstellung „Christus als Gärtner“. Innsbruck, Schloss Ambras, Inv.-Nr. AM PA 1172 (© KHM-Museumsverband)


Wenn Prävention nicht reicht. Unerwartete Beläge auf Objekten der Kunstkammer nach der Wiedereröffnung der Sammlung
Sabine Stanek, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Naturwissenschaftliches Labor und Johanna Diehl, Restauratorin, Kunstkammer

Im Zuge der Neueröffnung der Kunstkammer wurden zahlreiche konservatorisch-präventive Maßnahmen umgesetzt, um den langfristigen Erhalt der einmaligen Kunstobjekte sicherzustellen. Neben raumklimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen wurde besonderes Augenmerk auf die Vermeidung von Schadstoffemissionen gelegt.

Trotz aller Vorkehrungen waren kurz nach der Eröffnung der Kunstkammer Beläge auf Objekten zu beobachten. Feine weißlich-transparent glitzernde Niederschläge traten zunächst auf Bronzeskulpturen der Sammlung auf, konnten aber auch auf Terrakotta- und Holzoberflächen [DJ1] verzeichnet werden. Neben der optischen Beeinträchtigung der Kunstobjekte war es vor allem die Sorge um deren Sicherheit, die eine Identifizierung der Beläge notwendig machte.

Mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) konnten zwei Derivate – 2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinol (TMP) und 1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidinol (PMP) – detektiert werden. Diese Verbindungen waren im musealen Umfeld bisher unbekannt. Recherchen zu den in den Vitrinen verbauten Materialien führten zu einem Dichtstoff als Emissionsquelle, einem MS-Polymer, dem kleine Konzentrationen der veresterten Piperidinolverbindungen als Lichtschutzstabilisator beigefügt waren. Nach der Optimierung der GC-MS-Methode hinsichtlich der Empfindlichkeit für TMP bzw. PMP wurde ein umfangreiches Screening des Kunstkammerbestandes vorgenommen und festgestellt, dass diese Verbindungen auf unterschiedlichen Materialoberflächen nachweisbar waren, teilweise auch dann, wenn keine sichtbaren Beläge auf den Objekten vorlagen. Durch die Auswertung der Resultate wurde ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Niederschläge auf den Objekten und der chemischen Zusammensetzung an der Oberfläche ersichtlich: die Piperidinolverbindungen setzen sich bevorzugt an potentiell sauren Oberflächen (wie etwa Öl, Harz, Wachs etc.) ab.

Parallel zeigten Untersuchungen zum Gefährdungspotential dieser Verbindungen auf patinierten Bronze-Testcoupons Handlungsbedarf auf: Versuche unter beschleunigenden Bedingungen führten zu starken oberflächlichen Veränderungen. Für eine Lösung des Problems wurde einerseits eine praktikable Reinigungsmethode zur Entfernung der Beläge von den Objektoberflächen (ca. 2.250 ausgestellte Objekte) gesucht, andererseits ein Verfahren zur Reduzierung/Eliminierung der Schadstoffquelle in den Vitrinen (294 Vitrinen in der Kunstkammer-Neuaufstellung) entwickelt.

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Antike Mumienporträts.
APPEAR - Ancient Panel Paintings: Examination, Analysis and Research
Bettina Vak, Restauratorin, Antikensammlung und Roberta Iannaccone, Spezialistin für wissenschaftliche Fotographie

Das "Department of Antiquities Conservation" des J. Paul Getty Museums in Los Angeles hat im Jahr 2013 eine Datenbank ins Leben gerufen, die die Erforschung und Untersuchung antiker Tafelmalerei mittels internationaler Vernetzung ermöglicht. Dabei handelt es sich großteils um Mumienporträts aus dem römischen Ägypten, entstanden in der Zeit zwischen dem zweiten Viertel des ersten Jahrhunderts n. Chr. und dem Ende des dritten Jahrhunderts n. Chr. Um das Verständnis dieser besonderen Kunstwerke zu verbessern, sollte es bevollmächtigten wissenschaftlichen Teams ermöglicht werden, vergleichend zu forschen und sich gegenseitig bei Methode, Publikation und Informationsaustausch zu unterstützen.

Dem Material und der Technik der Herstellung (Tempera, Enkaustik) ist ein großer naturwissenschaftlicher Schwerpunkt gewidmet. Die Antikensammlung des KHM beteiligt sich mit zehn Mumienporträts an der Erweiterung der Datenbank. Dank dieses Projekts konnten fünf weitere Porträts aus dem Museum der Bildenden Künste in Budapest der Restaurierwerkstatt der Antikensammlung des KHM zur Konservierung sowie zur Erforschung übergeben werden. Für das Studium der Pigmente, das ihre historische Verwendung und Bedeutung ans Licht bringt, konnte eine Spezialistin für wissenschaftliche Fotografie gewonnen werden. Die zerstörungsfreien Aufnahmen mit sichtbarem Licht (visible light, VIS), durch sichtbares Licht induzierter IR-Lumineszenz (visible induced infrared luminescence, VIL), von UV-Fluoreszenz-Aufnahmen (ultraviolet fluorescence, UVF), Ultravioletreflektografien (ultraviolet reflectography, UVR), IR-Lumineszenz (infrared luminescence, IR) und Falschfarbendarstellungen von IR-Aufnahmen (infrared false color imaging, IRFC)[MB1]  bestätigten den üblichen Gebrauch von Erdfarben, enthüllten aber auch eine interessante Anwendung von Ägyptisch Blau. In den Fotografien können die rezenten Übermalungen deutlich gemacht werden und ihr Ausmaß kann im Vergleich und durch Ausschlussverfahren genau angegeben werden. Im KHM war es möglich, die Pigmente auch mit Röntgenfluoreszenzanalyse zu überprüfen sowie beispielsweise Goldauflagen zu bestätigen.

Bei der Abschlusskonferenz 2017 im Getty Museum werden die neuesten Erkenntnisse präsentiert und die Protokolle online publiziert. Der weitere Gebrauch der Datenbank wird zurzeit noch verhandelt – es existiert bis dato keine vergleichbare Forschungsplattform.

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Mumienporträt: Dame mit Nestfrisur, Aufnahmen im UV, VIS und VIL Licht , Ägyptisch-römisch, 117 - 138 n. Chr., Fundort: er-Rubayat (Ägypten|), Enkaustik auf Holz, H. 40 cm, B. 20 cm, Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung, © KHM-Museumsverband


13 Uhr

Ende der Veranstaltung

Kunsthistorisches Museum Wien, Bassano Saal, 2. Stock, Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Anmeldung unter forschung@khm.at

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