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Schnepper (Kugelarmbrust)

Die Kugelarmbrust (auch Schnepper) entwickelte sich im späten Mittelalter

und erreichte im frühen 16. Jahrhundert zunehmend Popularität. Sie ist eine

leichte Armbrust, die ausschließlich bei der Jagd, vorwiegend bei der Hasenund Vogeljagd, Verwendung fand.Im Gegensatz zur herkömmlichen Armbrust kamen hier keine pfeilartigen

Bolzen als Geschosse zum Einsatz, sondern Kugeln, zumeist aus Stein, Blei,

Eisen oder Keramik. Für diese Form der Geschosse war eine doppelte Sehne

mit Wurfbecher nötig. Sie fehlt hier, doch ist die eiserne, vergoldete Zielgabel

mit Hängevorrichtung erhalten.Diese Kugelarmbrust entspricht aufgrund ihrer schlanken, geraden Säule mit

rechteckigem Querschnitt dem westeuropäischen Typus. Sie dürfte Mitte des

16. Jahrhunderts in den Niederlanden geschaffen worden sein. Ihr hölzerner

Schaft ist rot bemalt und mit goldenen Spiralranken und Beineinlagen mit

geschwärztem Zopfmuster verziert. Die Sperrklinke der Hebelspannhilfe am

hinteren Ende der Säule ist in Form einer Schlange gestaltet. Der Bogen zeigt

aufgemalte goldene Laubranken.Die Armbrust war eine noble Jagdwaffe und daher oft ein hochgeschätzter

Besitz. Als Symbol des elitären Ranges des Besitzers/der Besitzerin wurde sie

als persönliches oder auch diplomatisches Geschenk ausgetauscht und war

daher nicht selten hochwertig dekoriert. Die vorliegende Armbrust dürfte

einst Erzherzogin Maria, Schwester Kaiser Karls V., verwitwete Königin von

Böhmen und Ungarn und ab 1531 Statthalterin der Niederlande, gehört

haben. Sie zeigt an der Säule nahe dem Bogen die (beschädigten) Wappen von

Österreich und Burgund. Sie stammt aus der Sammlung von Schloss Ambras

bei Innsbruck und könnte, so wird vermutet, ein Geschenk von Maria an

ihren Neffen Erzherzog Ferdinand II. von Tirol gewesen sein, der sie 1544

besuchte.

Die Kugelarmbrust (auch Schnepper) entwickelte sich im späten Mittelalter

und erreichte im frühen 16. Jahrhundert zunehmend Popularität. Sie ist eine

leichte Armbrust, die ausschließlich bei der Jagd, vorwiegend bei der Hasenund Vogeljagd, Verwendung fand.Im Gegensatz zur herkömmlichen Armbrust kamen hier keine pfeilartigen

Bolzen als Geschosse zum Einsatz, sondern Kugeln, zumeist aus Stein, Blei,

Eisen oder Keramik. Für diese Form der Geschosse war eine doppelte Sehne

mit Wurfbecher nötig. Sie fehlt hier, doch ist die eiserne, vergoldete Zielgabel

mit Hängevorrichtung erhalten.Diese Kugelarmbrust entspricht aufgrund ihrer schlanken, geraden Säule mit

rechteckigem Querschnitt dem westeuropäischen Typus. Sie dürfte Mitte des

16. Jahrhunderts in den Niederlanden geschaffen worden sein. Ihr hölzerner

Schaft ist rot bemalt und mit goldenen Spiralranken und Beineinlagen mit

geschwärztem Zopfmuster verziert. Die Sperrklinke der Hebelspannhilfe am

hinteren Ende der Säule ist in Form einer Schlange gestaltet. Der Bogen zeigt

aufgemalte goldene Laubranken.Die Armbrust war eine noble Jagdwaffe und daher oft ein hochgeschätzter

Besitz. Als Symbol des elitären Ranges des Besitzers/der Besitzerin wurde sie

als persönliches oder auch diplomatisches Geschenk ausgetauscht und war

daher nicht selten hochwertig dekoriert. Die vorliegende Armbrust dürfte

einst Erzherzogin Maria, Schwester Kaiser Karls V., verwitwete Königin von

Böhmen und Ungarn und ab 1531 Statthalterin der Niederlande, gehört

haben. Sie zeigt an der Säule nahe dem Bogen die (beschädigten) Wappen von

Österreich und Burgund. Sie stammt aus der Sammlung von Schloss Ambras

bei Innsbruck und könnte, so wird vermutet, ein Geschenk von Maria an

ihren Neffen Erzherzog Ferdinand II. von Tirol gewesen sein, der sie 1544

besuchte.

Object Name:
Schnepper (Kugelarmbrust)

Culture:
Niederländisch

Material/technology:
Bogen: Eisen, geschmiedet, vergoldet, teils bemalt. Gabel, Spannvorrichtung: Eisen, geschmiedet, teis geschnitten, vergoldet, teils Goldretusche (modern). Säule: Holz, farbig gefasst, teils golden bemalt. Einlagen: Bein, teils graviert, teils mit schwarzer Farbe gefüllt. Sehne fehlt.

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Invs.:
Hofjagd- und Rüstkammer, D 2