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Konstantinischer Prinz (?)

Ein jugendliches Gesicht mit einem kleinen, etwas spitzen Kinn, einem kleinen, vollippigen Mund und einer schmalen, ebenmäßigen Nase. Augenumrandung und Iris sind tief eingerissen, die Pupille ist kreisrund eingetieft. Das Haar - hinter der Kopfbinde nur sehr grob angegeben - reicht weit in die Stirn, die Strähnen enden in einer, über der Stirnmitte in zwei Löckchenreihen. Der Kopf trägt eine Strahlenkrone: eine Binde, die im Nacken geschlungen ist und in die 6 (ursprünglich 7) rechteckige Löcher gestanzt sind; in diese waren spitz zulaufende Strahlen eingesetzt, Reste von zweien sind erhalten. Nicht so sehr die Vergoldung der Oberfläche als vielmehr die Strahlenkrone weisen den unterlebensgroßen Kopf als Porträt des Kaisers aus, der den Sol invictus, den unbesiegten Sonnengott, zu seiner Schutzgottheit erwählte. Da der Stil in das frühe 4. Jh. n. Chr. weist, ist vielleicht der älteste Sohn Kontantins des Großen, Crispus, dargestellt, der 317 n. Chr., etwa zehnjährig, zum Caesar erhoben wurde. Zwischen diesem Jahr und etwa 324 müßte das Porträt entstanden sein, da spätestens mit diesem Datum infolge der immer stärkeren Hinwendung Konstantins zum Christenum die heidnische Insignie der Strahlenkrone verschwand.

Title:
Konstantinischer Prinz (?)

Time:
4. Jh. n. Chr.

Object Name:
Porträtkopf, klein

Culture:
Römisch

Material/technology:
Bronze, Hohlguß, sehr dünn (min. 0,2 cm)

Dimensions:
H.: 19,3 cm

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Invs.:
Antikensammlung, VI 315

Provenance:
unbekannt; 1819 vorhanden