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Half-armour

Bereits am 9. Februar 1578, kurz vor dem Tod Sebastiano Veniers am 3. März, berichtet Veit von Dornberg († 1591) an Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595), dass der Doge bereit sei, ihm seinen Leibharnisch zu übermitteln. Gemeint ist jener Harnisch, den er selbst getragen hatte. Seit 1593 ist dieser in den Inventaren der Heldenrüstkammer Erzherzog Ferdinands II. (1529–1595) auf Schloss Ambras nachweisbar. Als Holzschnitt ist er sogar im Katalog der Sammlung, dem Armamentarium Heroicum von 1601 (lateinische Ausgabe) und 1603 (deutsche Ausgabe), festgehalten. Auf einem um 1575 entstandenen Gemälde, das die Sieger der Seeschlacht von Lepanto 1571 darstellt (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv.­Nr. GG 8270), ist Sebastiano Venier mit diesem Harnisch dargestellt. Der Harnisch hat kein Beinzeug und keinen Rüsthaken zum Einlegen einer Lanze an der Brust, wie es für Reiterharnische üblich wäre. Mit der Sturmhaube samt Vorschnallbart ist er ideal für den Kampf zu Fuß ausgelegt. Er ist ein guter Kompromiss aus den Funktionen Schutz, Bewegung, Atmung und Sicht. Bis auf die Oberflächengestaltung ist er schlicht und funktional gehalten. Die Bördelung entlang der Ränder war generell üblich. Schon auf dem erwähnten Gemälde und im Ambraser Inventar von 1596 scheint der Harnisch blank und nicht gebläut gewesen zu sein. Die Flächen sind in der Mode des 16. Jahrhunderts mittels vergoldeter Ätzstreifen gegliedert. Diese sind mit Pflanzenranken gefüllt. Darin lassen sich vereinzelt Hirsche, Vögel und Engel auszumachen. Der mit der Reißnadel ausgeführte Punktgrund ist typisch italienisch. Wappen oder ikonografische Hinweise auf den Träger oder Venedig finden sich nicht. Im Dienst der Republik Venedig diente Sebastiano Venier in Candia, Brescia, Verona und auf Korfu. Erst einige Jahre nach seiner erfolgreichen Beteiligung am Sieg der christlichen Flotte über die osmanische Flotte bei Lepanto wurde er 1577 zum Dogen von Venedig gewählt. Herstellermarken, eine Ätzersignatur oder eine Datierung fehlen am Harnisch.

Bereits am 9. Februar 1578, kurz vor dem Tod Sebastiano Veniers am 3. März, berichtet Veit von Dornberg († 1591) an Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595), dass der Doge bereit sei, ihm seinen Leibharnisch zu übermitteln. Gemeint ist jener Harnisch, den er selbst getragen hatte. Seit 1593 ist dieser in den Inventaren der Heldenrüstkammer Erzherzog Ferdinands II. (1529–1595) auf Schloss Ambras nachweisbar. Als Holzschnitt ist er sogar im Katalog der Sammlung, dem Armamentarium Heroicum von 1601 (lateinische Ausgabe) und 1603 (deutsche Ausgabe), festgehalten. Auf einem um 1575 entstandenen Gemälde, das die Sieger der Seeschlacht von Lepanto 1571 darstellt (Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv.­Nr. GG 8270), ist Sebastiano Venier mit diesem Harnisch dargestellt. Der Harnisch hat kein Beinzeug und keinen Rüsthaken zum Einlegen einer Lanze an der Brust, wie es für Reiterharnische üblich wäre. Mit der Sturmhaube samt Vorschnallbart ist er ideal für den Kampf zu Fuß ausgelegt. Er ist ein guter Kompromiss aus den Funktionen Schutz, Bewegung, Atmung und Sicht. Bis auf die Oberflächengestaltung ist er schlicht und funktional gehalten. Die Bördelung entlang der Ränder war generell üblich. Schon auf dem erwähnten Gemälde und im Ambraser Inventar von 1596 scheint der Harnisch blank und nicht gebläut gewesen zu sein. Die Flächen sind in der Mode des 16. Jahrhunderts mittels vergoldeter Ätzstreifen gegliedert. Diese sind mit Pflanzenranken gefüllt. Darin lassen sich vereinzelt Hirsche, Vögel und Engel auszumachen. Der mit der Reißnadel ausgeführte Punktgrund ist typisch italienisch. Wappen oder ikonografische Hinweise auf den Träger oder Venedig finden sich nicht. Im Dienst der Republik Venedig diente Sebastiano Venier in Candia, Brescia, Verona und auf Korfu. Erst einige Jahre nach seiner erfolgreichen Beteiligung am Sieg der christlichen Flotte über die osmanische Flotte bei Lepanto wurde er 1577 zum Dogen von Venedig gewählt. Herstellermarken, eine Ätzersignatur oder eine Datierung fehlen am Harnisch.

Time:
um 1540

Object Name:
Half-armour

Culture:
Oberitalien

Material/technology:
Eisen, geschmiedet, getrieben, teils feuervergoldet, teils geätzt. Ätzdekor: feuervergoldet. Scharniere, Schnallen: Eisen. Nietkappen: Messing. Leder (teils modern).

Dimensions:
H (inkl. Sockel) 192 cm × B 75 cm × T 75 cm
Sockel: H 33 cm x B 68 cm x T 68 cm
Gewicht exkl. Figurine, exkl. Sockel: 13,07 kg

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Invs.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 984