Bauchiges Schälchen
Das Schälchen ist ein Meisterwerk der frühmittelalterlichen Goldschmiedetechnik. Es stammt aus dem Goldschatz von Nagyszentmiklós und wurde aus einem einzigen Stück Goldblech getrieben. Nur die beiden glatten Leisten am Gefäßhals und an der Mündung sind aufgesetzt. Das gesamte Gefäß ist mit verknoteten Stäbchenranken überzogen, die insgesamt sechs kreisrunde Medaillons umgeben. In ihnen sind geflügelte Mischwesen mit Raubtier-, Greifen oder Ziegenköpfen dargestellt. Sie beeindrucken durch ihre starke Stilisierung und die ornamentale Auflösung der Einzelformen.In den runden Fassungen zwischen den Medaillons und den Ranken befanden sich einst unterschiedlich gestaltete Glaseinlagen in Halbkugelform. Zwei von ihnen haben sich heute noch erhalten. Die Farbigkeit dieses Gefäßes wurde aber vor allem durch die Einlage von blauem Glas bestimmt, das einst den gesamten Reliefgrund bedeckte.
Time:
7. - 9. Jh. n. Chr. (2. Hälfte 8. Jh. n. Chr.?)
Object Name:
Bauchiges Schälchen
Culture:
Frühes Mittelalter
:
Nagyszentmiklós (heute Sânnicolau Mare, Rumänien)
Material/technology:
Gold, 22 Karat
Dimensions:
H. 5,7 cm, Gew. 217,5 g
Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Invs.:
Antikensammlung, VIIb 14
Provenance:
Nákó, Kristóf (Sándor, Nákó), Grundbesitzer in Nagyszentmiklós; 1799 Kauf