Ägyptisch-römisch, 161 - 192 n. Chr.
Mit der Eroberung Ägyptens durch Kaiser Augustus kam die Sitte auf, dem Gesicht der Mumie ein gemaltes Bildnis vorzubinden. Dieser Brauch hängt eng mit dem altägyptischen Wunsch zusammen, die Gesichtszüge der Verstorbenen für das Jenseits zu bewahren. Das naturgetreue, in Wachsmalerei (Enkaustik) auf Holz gemalte Bildnis einer lächelnden Frau stammt, wie die meisten der erhaltenen Mumienporträts, aus der Oase Fayum. Die Dame trägt ein pinkfarbenes Gewand mit Zierborte, goldene Ohrgehänge mit Perlen und zwei goldene Halsketten. Eine davon hat als Anhänger einen Medusenkopf. Die schlichte Aufsteckfrisur und die Gesichtszüge der jungen Frau mit den großen Augen sind an Bildnisse der jüngeren Faustina, der Gemahlin des römischen Kaisers Marc Aurel, angeglichen.
Mumienporträt
Ägyptisch-römisch
161 - 192 n. Chr.
er-Rubayat , Ägypten
Enkaustik auf Holz
H. 36,5, B. 21,5 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, X 301
Kertzmar, Bruno, Wien; früher Slg. Theodor, Graf, Wien (Graf II); 1930 Kauf
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