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Reiterharnisch (Küriss)

Dieser Harnisch gehörte einst Moritz von Oranien, Generalstatthalter der

Niederlande und einer der großen Heeresreformer des späten 16. Jahrhunderts. Er besteht aus einem Mantelhelm mit niedrigem Kamm, Kragen, einem

Paar geschlossener Armzeuge und Fingerhandschuhe sowie langen Knieschößen. Seit 1855 ist das Fehlen der Brust- und Rückenstücke vermerkt; die Brust

ist heute ergänzt (Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer, Inv.-Nr. A 1404).Der Harnisch kommt nahezu ohne dekorative Elemente aus. Ausnahmen sind

die gravierten Linien entlang der Folgenränder, die gebörtelten Ränder und

die sternförmig gestalteten Lüftungslöcher im Visier. Im Nacken des Helms

findet sich eine Federhülse.Für eine Entstehung des Harnischs in den Niederlanden in der Zeit um

1590/95 spricht die Gestaltung des Helms, insbesondere die zugespitzte Nase

des Visiers. Auch die Mittelgrate der Ellenbogen und Knie und die völlig in

Folgen unterteilten Daumen der Handschuhe weisen auf einen niederländischen Ursprung hin.Der Harnisch stammt aus Schloss Ambras bei Innsbruck. Er ist hier jedoch

erst im frühen 17. Jahrhundert, also nach dem Tod des Sammlungsgründers

Erzherzog Ferdinands II., nachweisbar. In der deutschsprachigen Ausgabe des

Armamentarium Heroicum, des illustrierten Katalogs der Ambraser Heldenrüstkammer, von 1603 ist Moritz mit dem vorliegenden Harnisch vertreten.

Er trägt Kragen, Armzeug und eine Brust. Ein Helm und Beinzeug liegen zu

seinen Füßen. Ungeklärt ist, ob das in diesem Porträt dargestellte Bruststück

das heute fehlende wiedergibt oder ob dieses bereits damals fehlte und hier

bildlich ergänzt wurde.Ab 1621 ist der Harnisch in den Inventaren der Sammlungen von Schloss

Ambras erwähnt: »Graf Moriz von Nassaw. Ain schwarzer Veldt Küriß ohne

schinen«. 1788 heißt es: »Moritz Graf von Nassau, Prinz von Oranien. Ein

schwarzer Feldküras mit Halbschienen ohne Schuhe«.

Dieser Harnisch gehörte einst Moritz von Oranien, Generalstatthalter der

Niederlande und einer der großen Heeresreformer des späten 16. Jahrhunderts. Er besteht aus einem Mantelhelm mit niedrigem Kamm, Kragen, einem

Paar geschlossener Armzeuge und Fingerhandschuhe sowie langen Knieschößen. Seit 1855 ist das Fehlen der Brust- und Rückenstücke vermerkt; die Brust

ist heute ergänzt (Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer, Inv.-Nr. A 1404).Der Harnisch kommt nahezu ohne dekorative Elemente aus. Ausnahmen sind

die gravierten Linien entlang der Folgenränder, die gebörtelten Ränder und

die sternförmig gestalteten Lüftungslöcher im Visier. Im Nacken des Helms

findet sich eine Federhülse.Für eine Entstehung des Harnischs in den Niederlanden in der Zeit um

1590/95 spricht die Gestaltung des Helms, insbesondere die zugespitzte Nase

des Visiers. Auch die Mittelgrate der Ellenbogen und Knie und die völlig in

Folgen unterteilten Daumen der Handschuhe weisen auf einen niederländischen Ursprung hin.Der Harnisch stammt aus Schloss Ambras bei Innsbruck. Er ist hier jedoch

erst im frühen 17. Jahrhundert, also nach dem Tod des Sammlungsgründers

Erzherzog Ferdinands II., nachweisbar. In der deutschsprachigen Ausgabe des

Armamentarium Heroicum, des illustrierten Katalogs der Ambraser Heldenrüstkammer, von 1603 ist Moritz mit dem vorliegenden Harnisch vertreten.

Er trägt Kragen, Armzeug und eine Brust. Ein Helm und Beinzeug liegen zu

seinen Füßen. Ungeklärt ist, ob das in diesem Porträt dargestellte Bruststück

das heute fehlende wiedergibt oder ob dieses bereits damals fehlte und hier

bildlich ergänzt wurde.Ab 1621 ist der Harnisch in den Inventaren der Sammlungen von Schloss

Ambras erwähnt: »Graf Moriz von Nassaw. Ain schwarzer Veldt Küriß ohne

schinen«. 1788 heißt es: »Moritz Graf von Nassau, Prinz von Oranien. Ein

schwarzer Feldküras mit Halbschienen ohne Schuhe«.

Time:
1590-1595

Object Name:
Reiterharnisch (Küriss)

Culture:
Niederländisch

Material/technology:
Eisen, geschmiedet, getrieben, teils graviert, schwarz gefärbt (modern). Haken, Visierhalterung: Eisen, feuervergoldet. Nietkappen: Messing, teils feuervergoldet. Leder (modern).

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Invs.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 1654