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Boy's armour

Kaiser Maximilian I. bestellte diesen Kinderharnisch 1512 für seinen damals

zwölfjährigen Enkel Karl, den späteren Kaiser Karl V. Konrad Seusenhofer,

der Innsbrucker Hofplattner des Kaisers, begann Mitte März 1512 mit der

Arbeit an diesem Harnisch und vollendete sie ein Jahr später, im Frühling/

Sommer 1513.Der Grund für diese Bestellung dürfte in den Planungen für eine Hochzeit

Karls mit Mary Tudor, der Schwester Heinrichs VIII. von England, zu sehen

sein. Im Sommer 1513 zog Heinrich mit Maximilians Hilfe gegen Frankreich

ins Feld. In pompösen Siegesfeiern in Tournai und Lille wurden im Oktober

1513 die Verträge für diese Allianz unterzeichnet. Die Hochzeit sollte im

Frühling 1514 im damals englischen Calais stattfinden, doch Intrigen und

gewandelte politische Interessen verhinderten letztlich das Bündnis.

Der Harnisch spielt auf raffinierte Art mit dem Kontrast der Materialität von

Stahl und Textil. Er besteht aus einem Feldharnisch mit modisch gepufft und

geschlitzt erscheinendem Arm- und Beinzeug. Über diesem Harnisch liegt, so

die Illusion, ein Waffenrock, bestehend aus einem in Falten gelegten Rock

und eng geschnittenem Oberteil mit kurzen, voluminösen Ärmeln. Dieser

ebenso aus Stahl gefertigte Waffenrock ist mit vergoldeten Silberbeschlägen

verziert, die die Embleme des Ordens vom goldenen Vlies zeigen.Karls Kinderharnisch befand sich im frühen 17. Jahrhundert im Besitz Erzherzog Maximilians III., Hochmeister des Deutschen Ordens. Aus dessen

Nachlass gelangte er kurz vor 1621 gemeinsam mit dem Rossharnisch Kaiser

Friedrichs III. von 1477 (Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer, Inv.-Nr. A 69) nach Schloss Ambras bei Innsbruck.

Kaiser Maximilian I. bestellte diesen Kinderharnisch 1512 für seinen damals

zwölfjährigen Enkel Karl, den späteren Kaiser Karl V. Konrad Seusenhofer,

der Innsbrucker Hofplattner des Kaisers, begann Mitte März 1512 mit der

Arbeit an diesem Harnisch und vollendete sie ein Jahr später, im Frühling/

Sommer 1513.Der Grund für diese Bestellung dürfte in den Planungen für eine Hochzeit

Karls mit Mary Tudor, der Schwester Heinrichs VIII. von England, zu sehen

sein. Im Sommer 1513 zog Heinrich mit Maximilians Hilfe gegen Frankreich

ins Feld. In pompösen Siegesfeiern in Tournai und Lille wurden im Oktober

1513 die Verträge für diese Allianz unterzeichnet. Die Hochzeit sollte im

Frühling 1514 im damals englischen Calais stattfinden, doch Intrigen und

gewandelte politische Interessen verhinderten letztlich das Bündnis.

Der Harnisch spielt auf raffinierte Art mit dem Kontrast der Materialität von

Stahl und Textil. Er besteht aus einem Feldharnisch mit modisch gepufft und

geschlitzt erscheinendem Arm- und Beinzeug. Über diesem Harnisch liegt, so

die Illusion, ein Waffenrock, bestehend aus einem in Falten gelegten Rock

und eng geschnittenem Oberteil mit kurzen, voluminösen Ärmeln. Dieser

ebenso aus Stahl gefertigte Waffenrock ist mit vergoldeten Silberbeschlägen

verziert, die die Embleme des Ordens vom goldenen Vlies zeigen.Karls Kinderharnisch befand sich im frühen 17. Jahrhundert im Besitz Erzherzog Maximilians III., Hochmeister des Deutschen Ordens. Aus dessen

Nachlass gelangte er kurz vor 1621 gemeinsam mit dem Rossharnisch Kaiser

Friedrichs III. von 1477 (Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer, Inv.-Nr. A 69) nach Schloss Ambras bei Innsbruck.

Object Name:
Boy's armour

Culture:
Innsbruck

Material/technology:
Iron, forged, chased, partly etched. Etching: fire-gilded, partly black colouring. Silver, fire-gilded. Rivet caps: brass. Textile. Leather

Copyright:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Invs.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 109