Über die Ausstellung
Wie kleine Zeitkapseln bewahren Münzen und Medaillen die kunstvollen Frisuren, prächtigen Bärte und aufwendigen Kopfbedeckungen ihrer Epoche. Die Ausstellung begibt sich anhand von über 100 Münzen auf eine Zeitreise durch mehr als 2400 Jahre Mode.
Münzen wurden massenhaft geprägt und täglich verwendet. Das Porträt auf der Münze war somit jenes, das von den Untertanen am häufigsten gesehen wurde. Umso größer war die Bedeutung, wie sich Herrschende darstellten.
Manche von ihnen wurden zu wahren Trendsettern – ihre Mode wurde zum unverwechselbaren Markenzeichen.



„Fashions fade, style is eternal."
„Auffällige Mode ist nur so lange ein Statement, bis sie zur Gewohnheit wird.“
Hut macht Mode
Wer in der italienischen Renaissance Rang und Namen hatte, zeigte dies auch. So verriet ein Blick auf den Hut oder das Barrett viel über sozialen Status, Bildung oder politische Haltung. Besonders an den oberitalienischen Fürstenhöfen setzten kunstvolle Kopfbedeckungen modische Statements und spiegelten das Selbstverständnis einer Gesellschaft zwischen Tradition und Aufbruch wider.
Passend zu den stylischen Kopfbedeckungen trug man das Haar im venezianischen Stil
schulterlang und in seiner Breite stark toupiert. Der als zazzera bezeichnete Renaissance-Bob galt vor allem in Adelskreisen als besonders elegant
Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich das Barett (ital. berretta) zum Klassiker der europäischen Mode.
Die enganliegende runde bzw. halb-konische Kappe wurde für gewöhnlich aus gefilztem Wollstoff gefertigt und galt ursprünglich als Zeichen der gebildeten Stände.
Die häufig in leuchtendem Rot gehaltene berretta gab es in ganz unterschiedlichen Formen.
So auch etwa die berretta a bordi – mit umgeschlagenem Rand. Sehr beliebt waren sogenannte gioie di testa bzw. fermagli, an der Kappe befestigte Schmuckbroschen.
Neben dem Barett gehörte auch der Mailänder Hut, die sogenannte Myllan Cap, zu den Hutformen, die sich um 1500 – ähnlich dem French Bonet – im europäischen Raum verbreiteten.
Aus Brokat, Samt oder feinem Filz gefertigt, war er durch hochstehende Seitenteile gekennzeichnet, die sich bei Bedarf umklappen ließen.
König Ludwig XII. kombiniert auf seinen Mailänder Prägungen die modische Kopfbedeckung mit der französischen Lilienkrone.
Gianfrancesco I. Gonzaga (1433–1444) zeigt sich als Markgraf von Mantua und Feldherr mit einem auffallend extravaganten Hut.
Schon die Zeitgenossen sahen in dieser roten, nach oben breiter werdenden Kopfbedeckung ein Symbol von Macht und Selbstbewusstsein.
Hüte waren Statussymbole.
Besonders einflussreiche Condottieri (Söldnerführer) oder angehörige des niederen Adels schmückten sich mit auffallenden Kopfbedeckungen, wie der berretta alla capitanesca oder der berretta ducale – Zeichen von politischem Aufstieg, sozialer Überlegenheit und militärischem Ruhm.






















