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Kopf & Kragen

Münze zu der Ausstellung Kopf und Kragen

Münzbilder zählen zu den kleinsten Porträts der Welt. Auf engstem Raum zeigen sie detailgetreue Brustbilder – meist im Profil. Die Kleinheit der Münzporträts erfordert nicht selten eine symbolkräftige Bildsprache. Die dargestellten Frisuren, Kleidungsstücke und Accessoires sind mehr als ästhetisches Beiwerk, sie sind ein Spiegel des Zeitgeistes und ein Fenster in die Kultur vergangener Epochen.

Kopf & Kragen präsentiert über hundert Münzporträts aus kulturhistorischer Perspektive und zeigt Fashion und Lifestyle aus mehreren Jahrtausenden.

Ausstellung

11. November 2025

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

22,00€

Ticket buchen Rahmenprogramm

Über die Ausstellung

Wie kleine Zeitkapseln bewahren Münzen und Medaillen die kunstvollen Frisuren, prächtigen Bärte und aufwendigen Kopfbedeckungen ihrer Epoche. Die Ausstellung begibt sich anhand von über 100 Münzen auf eine Zeitreise durch mehr als 2400 Jahre Mode.

Münzen wurden massenhaft geprägt und täglich verwendet. Das Porträt auf der Münze war somit jenes, das von den Untertanen am häufigsten gesehen wurde. Umso größer war die Bedeutung, wie sich Herrschende darstellten.

Manche von ihnen wurden zu wahren Trendsettern – ihre Mode wurde zum unverwechselbaren Markenzeichen.

Das Bild zeigt eine Silbermedaille mit einem reliefartigen Portrait einer jungen Frau in historischer Kleidung. Sie trägt eine auffällige Halskette und einen Haarschmuck. Um das Portrait herum sind lateinische Inschriften eingraviert, die ihren Namen und Titel erwähnen.
Johanna von Spanien, streng gekämmt, mit Barrett und Feder. MK 7002bβ
Das Bild zeigt ein Porträt einer Person in historischer Kleidung mit einem auffälligen Haarschnitt. Die Person trägt eine dunkle, elegante Robe und eine Rüschenverzierung um den Hals. Sie schaut direkt in die Kamera, mit einem ernsthaften Gesichtsausdruck.
Alonso Sánchez Coello, Dona Juana, 1557. Kunsthistorisches Museum
Kuratorin Andrea Mayr über Kragenmode im Medaillenporträt
„Fashions fade, style is eternal."
„Auffällige Mode ist nur so lange ein Statement, bis sie zur Gewohnheit wird.“
„Fashions fade, style is eternal."
„Auffällige Mode ist nur so lange ein Statement, bis sie zur Gewohnheit wird.“

Hut macht Mode

Wer in der italienischen Renaissance Rang und Namen hatte, zeigte dies auch. So verriet ein Blick auf den Hut oder das Barrett viel über sozialen Status, Bildung oder politische Haltung. Besonders an den oberitalienischen Fürstenhöfen setzten kunstvolle Kopfbedeckungen modische Statements und spiegelten das Selbstverständnis einer Gesellschaft zwischen Tradition und Aufbruch wider.

Passend zu den stylischen Kopfbedeckungen trug man das Haar im venezianischen Stil

schulterlang und in seiner Breite stark toupiert. Der als zazzera bezeichnete Renaissance-Bob galt vor allem in Adelskreisen als besonders elegant

Ab dem 15. Jahrhundert entwickelte sich das Barett (ital. berretta) zum Klassiker der europäischen Mode.

Die enganliegende runde bzw. halb-konische Kappe wurde für gewöhnlich aus gefilztem Wollstoff gefertigt und galt ursprünglich als Zeichen der gebildeten Stände.

Die häufig in leuchtendem Rot gehaltene berretta gab es in ganz unterschiedlichen Formen.

So auch etwa die berretta a bordi – mit umgeschlagenem Rand.  Sehr beliebt waren sogenannte gioie di testa bzw. fermagli, an der Kappe befestigte Schmuckbroschen.

Neben dem Barett gehörte auch der Mailänder Hut, die sogenannte Myllan Cap, zu den Hutformen, die sich um 1500 – ähnlich dem French Bonet – im europäischen Raum verbreiteten.

Aus Brokat, Samt oder feinem Filz gefertigt, war er durch hochstehende Seitenteile gekennzeichnet, die sich bei Bedarf umklappen ließen.

König Ludwig XII. kombiniert auf seinen Mailänder Prägungen die modische Kopfbedeckung mit der französischen Lilienkrone.

Gianfrancesco I. Gonzaga (1433–1444) zeigt sich als Markgraf von Mantua und Feldherr mit einem auffallend extravaganten Hut.

Schon die Zeitgenossen sahen in dieser roten, nach oben breiter werdenden Kopfbedeckung ein Symbol von Macht und Selbstbewusstsein.

Hüte waren Statussymbole.

Besonders einflussreiche Condottieri (Söldnerführer) oder angehörige des niederen Adels schmückten sich mit auffallenden Kopfbedeckungen, wie der berretta alla capitanesca oder der berretta ducale – Zeichen von politischem Aufstieg, sozialer Überlegenheit und militärischem Ruhm.

Inspiration Münzkabinett – Interpretation Handwerk

In Kooperation mit Studierenden des Abendkollegs Schmuck Design der Wiener KunstModeDesign Herbststrasse entstanden ab Herbst 2024 eigene Schmuckkreationen, die von antiken Münzen und modernen Medaillen des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums inspiriert waren.

Im kreativen Prozess wurden historische Vorbilder nicht nur neu interpretiert, sondern auch mit individuellen Ideen und handwerklichen Experimenten angereichert.

Die entstandenen Werke zeigen eindrucksvoll, wie Vergangenheit und Gegenwart in einen kreativen Dialog treten können – getragen von gestalterischer Neugier, technischem Können und persönlichem Ausdruck.

Alle Werke

Rahmenprogramm

Entdecken Sie unser vielfältiges Kunstvermittlungsprogramm.

Besuchsinformationen

Adresse

Münzkabinett, 2. Stock
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Google Maps

Öffnungszeiten

Täglich geöffnet, 10 – 18 Uhr
Do, 10 – 21 Uhr

weitere Besuchsinfos

Besucher*innen verbringen im Schnitt ca. 0,5 Stunden im Münzkabinett.

Münzgeschichten

Kopf & Kragen im Saalplan

Die Ausstellung ist im 2. Stock zu finden.

III II I
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Die Ausstellung präsentiert über hundert Münzporträts aus kulturhistorischer Perspektive und zeigt Fashion und Lifestyle aus mehreren Jahrtausenden.

Das Münzkabinett zählt mit rund 600.000 Objekten aus drei Jahrtausenden zu den fünf größten Münzsammlungen der Welt und bietet eine umfassende Schau von Medaillen, Münzen, Papiergeld, Ehrenzeichen und Prägewerkzeugen in einer Ausstellung.

Weitere Ausstellungen

Unsere Ausstellungen führen Sie zurück in die traditionsreiche Geschichte unseres Hauses. Hier treffen bewährte Meisterwerke auf neu erschlossene Themen – ein Blick auf Kunst, Kultur und Vergangenheit, der die Sammlung kontinuierlich beleuchtet.