Taufkännchen
Das Kännchen ist ein Meisterwerk der rudolfinischen Hofkunst. Es entstand vermutlich zwischen 1601 und 1605 in Prag. Die Feinheit der Goldarbeit und manche ornamentale Details verbinden das Stück mit der Rudolfskrone (Inv.-Nr. SK_WS_XIa_1), so dass man es mit großer Wahrscheinlichkeit Jan Vermeyen und seiner Werkstatt zuschreiben kann. Knapp unter dem Scheitel des elegant hochgezogenen Henkels liegt das habsburgische Wappen (gespaltener Schild mit Österreich und Burgund). Da es kein Hoheitszeichen trägt, war das Kännchen wohl nicht für den Kaiser, sondern für einen Erzherzog gedacht. Als Empfänger kommt daher nur der damalige Erzherzog Ferdinand (der spätere Kaiser Ferdinand II.) in Betracht, der 1600 Maria Anna von Bayern geheiratet hatte, die ihm sieben Kinder gebar. Vermutlich wurde das Kännchen angefertigt, weil sich der große Krug der für die Taufzeremonie verwendeten Lavabo-Garnitur (Inv.-Nr. SK_WS_XIV_5 und SK_WS_XIV_6) als zu groß und schwer erwiesen hatte.
Titel:
Taufkännchen
Zugeschrieben an:
Jan Vermeyen (vor 1559 Brüssel - 1608 Prag)
Zeit:
1601-1605
Objektbezeichnung:
Gefäß; Kanne; Liturgisches Gerät; Taufzeug
Kultur:
Prag
Zugeschrieben an:
Jan Vermeyen (vor 1559 Brüssel - 1608 Prag)
Material/Technik:
Gold, teilweise emailliert, Rubine / gegossen
Maße:
H. 15,5 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Weltliche Schatzkammer
Inv. Nr.:
Schatzkammer, WS XIV 7