Streit um die Waffen des Achilleus
der Außenseite zeigt den Streit: In der Mitte steht Agamemnon hinter den am Boden liegenden Waffen. Links Aias mit gezücktem Schwert, rechts Odysseus in Verteidigungsstellung. In der Abstimmungsszene (auf der anderen Seite) beherrscht Athena die Bildmitte; vor ihr die Basis, auf der die Krieger ihre Stimmsteine ablegen. Links Odysseus, der beim Anblick der vielen Steine auf seiner Seite freudig die Hände erhebt; rechts Aias, der sich betrübt abwendet. Das Innenbild zeigt das Ende des Streites: Neoptolemos, der Sohn des Achilleus, erhält von Odysseus die vom Schmiedegott Hephaistos geschaffenen Waffen des Vaters. Die Vase stellt ein Meisterwerk vom Beginn der mittleren Schaffensperiode des Duris dar. Seine Signatur findet sich am linken Rand des Innenbildes (Doris egraphsen: Duris hat [es] gemalt; den Buchstaben Psi kannte das frühe attische Alphabet nicht und der Laut /u/ wurde erst später durch "ou" wiedergegeben). Am Rand des Standringes signierte der zu seiner Zeit ebenfalls berühmte Töpfer Python. Duris war einer der produktivsten und bedeutendsten attisch rotfigurigen Schalenmaler. Mehr als 300 Vasen werden ihm zugeschrieben, 39 davon signierte er als Maler. Seine Schaffenszeit reicht von etwa 500 bis 470 v. Chr.; sie wird in eine frühe, eine mittlere und eine späte Arbeitsperiode eingeteilt. Mit dem Töpfer Python bildete er für lange Zeit eine Werkstattgemeinschaft.
Titel:
Streit um die Waffen des Achilleus
Zeit:
um 490 v. Chr.
Objektbezeichnung:
Schale
Kultur:
Griechisch
Fundort:
Caere (Cerveteri, Italien)
Material/Technik:
Ton
Maße:
H. 12,8 cm, Dm. 33,8 cm
Dm. (Innenbild): 21,5 cm
Beschriftung:
(im Innenbild:)
Δο̄ρις ἔγραφσεν (Dōris égraphsen: Douris hat [es] gemalt)
(auf dem Rand des Fußes:)
Πυθο̄ν (Python)
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, IV 3695
Provenienz:
Oesterr. Museum Wien; aus Slg. A., Castellani, Rom; 1940 Übernahme; 1941 inventarisiert