Völkerwanderungszeit, Ostgermanisch, Anfang 5. Jh. n. Chr.
Der wohl bedeutendste Fund der Völkerwanderungszeit auf österreichischem Boden kam im Jahr 1910 bei Untersiebenbrunn im Marchfeld (Niederösterreich) zutage. Das überdurchschnittlich reich ausgestattete Grab der etwa 20- bis 24-jährigen "Fürstin von Untersiebenbrunn" wurde zufällig entdeckt und in aller Hast geplündert. Zu den Funden zählen auch einige für Männergräber charakteristische Gegenstände. Die beiden prachtvollen Bügelfibeln bestehen aus Silber mit Goldblechauflage und werden von gekerbten Golddrähten gesäumt. Verschiedenfarbige, in Zellen gefasste Einlagen (teils mugelig, teils plan geschliffene Halbedelsteine, vornehmlich Granate, aber auch Glas und Email) schmücken die Oberfläche. Dazwischen sind zu Dreiergruppen angeordnete Granulationskügelchen aufgelötet. Fibeln dieser Form wurden bei den Ostgermanen in der Regel paarweise getragen. Sie hielten die Frauenkleidung meist an den Schultern zusammen.
Fibel
Völkerwanderungszeit
Ostgermanisch
Anfang 5. Jh. n. Chr.
Untersiebenbrunn , NÖ., Österreich
Silber, mit Goldblech überzogen, Steineinlagen, Glas, Email
L. 15,9 cm, Gew. 147 g
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, U 1
Gemeinde Untersiebenbrunn; 1910 Übernahme; 1959 inventarisiert
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