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Statuette, Kleinbronze, Bronze, Frosch

Wegen ihrer kompakten Form wurden Frösche häufig für Naturabgüsse verwendet. Das große, in diesem Fall geöffnete Maul konnte gut als Behälter, beispielsweise für Tinte, verwendet werden. Dazu wurde das Tier durch Eintauchen in Branntwein getötet und in die gewünschte Position gebracht. Anschließend wurde es zuerst mehrmals mit flüssigem Ton bestrichen, damit jedes Detail der Oberfläche bei der Abformung erhalten blieb, und dann vollständig mit Ton ummantelt. Beim Brand des so vorbereiteten Werkstücks zerfiel das Tier zu Asche, und die auf diese Weise entstandene Gussform konnte mit flüssigem Metall gefüllt werden. Nach dem Erkalten des Metalls wurde die Form zerschlagen und der Naturabguss freigelegt. Um die Herstellungskosten zu senken, wurden größere Tiere im Hohlgussverfahren hergestellt. Dazu wurde das Tier in zwei oder mehr Teilen abgeformt. Die so gewonnenen, wieder verwendbaren Teilformen wurden zusammengesetzt und im Inneren mit einer genügend starken Wachsschicht ausgegossen. Nach dem Erstarren des Wachses wurden die Teilformen entfernt, das Wachsmodell des Tieres erhielt einen Kern aus Ton und wurde schließlich wieder mit Ton ummantelt. Anschließend wurde die Gussform mit flüssigem Metall gefüllt, welches das Wachs zum Schmelzen brachte und ausfließen ließ. Der besondere Reiz der Naturabgüsse besteht in ihrer täuschenden Ähnlichkeit mit lebenden Tieren. Sie zeugen einerseits von der Schöpferkraft der Künstler, die quasi die Natur neu erschufen, und erlauben es andererseits dem Betrachter, die Schönheit der Natur und Einzelheiten der Lebewesen in Ruhe zu bestaunen. Naturabgüsse waren daher bei den Besitzern von höfischen Kunst- und Naturalienkabinetten als Sammelobjekte sehr begehrt.

Titel:
Statuette, Kleinbronze, Bronze, Frosch

Zeit:
Anfang 16. Jahrhundert

Objektbezeichnung:
Statuette, Kleinbronze, Bronze, Frosch

Kultur:
Padua

Maße:
H. 16,8 cm

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer

Inv. Nr.:
Kunstkammer, 5918