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Schale, Ryukyu Schale, Lackschale

Die mit zinnoberrotem Lack überzogene Schale aus Holz besticht durch ihre in Sgraffito-Technik ausgeführte kostbare Dekoration: Sie wurde in bereits lackiertem Zustand flächendeckend mit Blattgold belegt; dieses wurde ausgeschabt, um die Motive - dichtes Blätterwerk, fliegende Vögel und ein Schmetterling - und deren Binnenzeichnung freizulegen. Technik und Dekor entsprechen weitgehend dem Erscheinungsbild indischer Lackarbeiten, weshalb die Schale ebenfalls in Indien zu lokalisieren ist; vielleicht stammt sie von dort ansässigen chinesischen Künstlern. Damit ist die traditionelle Einordnung nach Ryukyu, der südlichsten Insel des heutigen Japan, revidiert.Erzherzog Ferdinand II. besaß einen großen Bestand an "Exotica", deren Erwerb in engem Zusammenhang mit den verwandtschaftlichen Beziehungen Ferdinands zum spanischen und zum portugiesischen Königshaus und deren überseeischen Besitzungen zu sehen ist. So unterstützte er etwa 1580 seinen Cousin Philipp II. mit Waffen und Truppen bei der Übernahme Portugals. Zweifelsohne brachten die Truppen bei ihrer Rückkehr eine beträchtliche Anzahl von exotischen Kunstwerken mit, die im Inventar der Ambraser Sammlungen von 1596 wenig differenziert zumeist als "indianisch" bezeichnet werden. Unklar ist, ob damit die Herkunft oder die Herstellungstechnik eines fremdartigen Objektes gemeint ist.

Titel:
Schale, Ryukyu Schale, Lackschale

Zeit:
2. Hälfte 16. Jahrhundert

Objektbezeichnung:
Schale, Ryukyu Schale

Kultur:
Ryukyu

Material/Technik:
Holz, Lack

Maße:
H. 8 cm, Dm. 12,6 cm

Bildrecht:
Schloss Ambras Innsbruck

Inv. Nr.:
Schloss Ambras Innsbruck, PA 543