Ritzdekor
Das Miniaturkännchen gehört zu einem in der Red und in der Black Polished Ware beliebten Typus, der am Beginn der Mittleren Bronzezeit auftritt. Die Töpferwerkstätten der Black Polished Ware werden nach den zahlreichen Grabfunden in Vounos vermutet. Der längliche, unregelmäßig konische Gefäßkörper hat einen abgeflachten Boden und einen kurzen Hals mit steilem Schnabelausguss; ein vertikaler Ösenhenkel ist am hinteren Ausgussrand angesetzt. Der Ritzdekor besteht am Körper aus zwei horizontalen umlaufenden Streifen, getrennt durch zwei parallele Horizontallinien. Die Streifen werden an der Schulter und oberhalb der Bodenkante durch fünf parallele Horizontallinien gerahmt. Im oberen Streifen alternierend vier Gruppen horizontaler Strichel mit zwei stehenden, konzentrischen Winkeln; in der unteren Zone versetzt angeordnet drei Gruppen horizontaler Strichel mit drei hängenden konzentrischen Winkeln. An Hals und Ausgußspitze sind je vier parallele Horizontallinien.
A. Bernhard-Walcher u.a., Die Sammlung zyprischer Antiken im KHM. Sammlungskataloge des KHM Bd. 2, Wien 1999
Titel:
Ritzdekor
Zeit:
1900 - 1725 v. Chr.
Objektbezeichnung:
Schnabelkännchen der Black Polished Ware
Kultur:
Zyprisch
:
Ayia Paraskevi (Nikosia, Zypern)
Material/Technik:
Ton dunkelbraun; Oberfläche geglättet; Überzug schwarz, poliert, glänzend, bis Halsinnenseite; Ritzungen weiß eingelegt. Handgeformt.
Maße:
H. 12,1 cm, Dm. 4,6 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, IV 3847
Provenienz:
Oesterr. Museum Wien; 1890 Kauf von M., Ohnefalsch-Richter; 1940 Übernahme; 1941 inventarisiert