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Riefelharnisch, Riefelküriss für Feld und Turnier

Diese Garnitur für Mann und Ross befand sich im späten 16. Jahrhundert in

der Sammlung Erzherzog Ferdinands II. auf Schloss Ambras bei Innsbruck.

Aufgestellt war sie dort in der sogenannten Heldenrüstkammer, wo sie am

Beginn der Reihe deutscher Kaiser und Könige stand und König Ruprecht I.

repräsentierte. Ruprecht war 1400 nach der Absetzung Wenzels von Luxemburg an die Macht gekommen. Im Katalog der Ambraser Heldenrüstkammer,

dem Armamentarium Heroicum von 1601/03, heißt es, Ruprecht sei gewählt

worden »seiner selbst eignen tugenden und gewaltiger thaten halber«.Die historische Zuschreibung der Garnitur an den zu Beginn des 15. Jahrhunderts regierenden König Ruprecht ist jedoch stilistisch unmöglich. Wendelin

Boeheim, Kustos der kaiserlichen Waffensammlung Ende des 19. Jahrhunderts, erkannte diesen Irrtum und schrieb die Garnitur – stilistisch ebenso

undenkbar – Ruprechts Namensvettern, dem 1504 verstorbenen Pfalzgraf

Ruprecht bei Rhein, zu.Die Garnitur ist ein Werk des Augsburger Plattners Kolman Helmschmid aus

der Mitte der 1520er Jahre. Sie dürfte wahrscheinlich für Ferdinand I., den

jüngeren Bruder Kaiser Karls V., aus Anlass seiner Wahl und Krönung zum

König von Böhmen Ende 1526, Anfang 1527 entstanden sein. Hierauf deutet

der doppelschwänzige Löwe – das Wappentier Böhmens – auf der Rossstirn

hin. Das darüber montierte, heute blanke Stirnschildchen dürfte ehemals

gemalt das Wappen gezeigt haben.Die Garnitur ist mit feuervergoldeten Ornamenten auf gebläutem Grund verziert. Die Streifbuckel am Fürbug sind als Löwenköpfe gestaltet, der Schweifhalter an der Kruppe des Pferdes als Drache. Erhalten haben sich darüber

hinaus Reste des einst vielfarbigen Fransenbesatzes, insbesondere am Fürbug.

Diese Garnitur für Mann und Ross befand sich im späten 16. Jahrhundert in

der Sammlung Erzherzog Ferdinands II. auf Schloss Ambras bei Innsbruck.

Aufgestellt war sie dort in der sogenannten Heldenrüstkammer, wo sie am

Beginn der Reihe deutscher Kaiser und Könige stand und König Ruprecht I.

repräsentierte. Ruprecht war 1400 nach der Absetzung Wenzels von Luxemburg an die Macht gekommen. Im Katalog der Ambraser Heldenrüstkammer,

dem Armamentarium Heroicum von 1601/03, heißt es, Ruprecht sei gewählt

worden »seiner selbst eignen tugenden und gewaltiger thaten halber«.Die historische Zuschreibung der Garnitur an den zu Beginn des 15. Jahrhunderts regierenden König Ruprecht ist jedoch stilistisch unmöglich. Wendelin

Boeheim, Kustos der kaiserlichen Waffensammlung Ende des 19. Jahrhunderts, erkannte diesen Irrtum und schrieb die Garnitur – stilistisch ebenso

undenkbar – Ruprechts Namensvettern, dem 1504 verstorbenen Pfalzgraf

Ruprecht bei Rhein, zu.Die Garnitur ist ein Werk des Augsburger Plattners Kolman Helmschmid aus

der Mitte der 1520er Jahre. Sie dürfte wahrscheinlich für Ferdinand I., den

jüngeren Bruder Kaiser Karls V., aus Anlass seiner Wahl und Krönung zum

König von Böhmen Ende 1526, Anfang 1527 entstanden sein. Hierauf deutet

der doppelschwänzige Löwe – das Wappentier Böhmens – auf der Rossstirn

hin. Das darüber montierte, heute blanke Stirnschildchen dürfte ehemals

gemalt das Wappen gezeigt haben.Die Garnitur ist mit feuervergoldeten Ornamenten auf gebläutem Grund verziert. Die Streifbuckel am Fürbug sind als Löwenköpfe gestaltet, der Schweifhalter an der Kruppe des Pferdes als Drache. Erhalten haben sich darüber

hinaus Reste des einst vielfarbigen Fransenbesatzes, insbesondere am Fürbug.

Objektbezeichnung:
Riefelharnisch, Riefelküriss für Feld und Turnier

Kultur:
Augsburg

Material/Technik:
Eisen, geschmiedet, getrieben. Dekor: Eisen, teils gebläut, teils feuervergoldet (Goldschmelz). Leder (teils modern). Nietkappen, Rosetten: Messing. Schnallen: teils Eisen, teils Messing. Unterbeinzeug: Eisen, geschmiedet, getrieben, teils gebläut (modern).

Stempel / Zeichen:
keine

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 349