Rhyton mit Greifenkopf
Trinkhörner (Rhyta) fanden üblicherweise beim Symposion, dem festlichen Gelage, und im kultischen Bereich Verwendung. Das Rhyton entwickelte sich aus einem Rinderhorn und wurde von östlichen Vorbildern ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. in den griechischen Kulturraum übernommen. Sie waren oft in Form von Tierköpfen gestaltet. Hier ist der Vogelkopf eines mythischen Wesens zu sehen: des Adlergreifen. Bei diesem handelt es sich um ein Mischwesen aus Löwe und Raubvogel. Der Vogelschnabel ist sehr ausgeprägt gestaltet, die Augen sind übergroß ausgearbeitet und mit schwarz gebranntem Tonschlicker auf den roten Tongrund aufgebracht. Im Stil der rotfigurigen Malerei ist auch am Hals des Rhytons eine sitzende Frau mit reichem Schmuck und einer außergewöhnlichen Kopftracht abgebildet. Bei den seitlich aufgemalten Palmetten handelt es sich um ein beliebtes Dekorationsmotiv.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).
Titel:
Rhyton mit Greifenkopf
Zeit:
2. Hälfte 4. Jh. v. Chr.
Objektbezeichnung:
Rhyton
Kultur:
Unteritalisch
Material/Technik:
Ton
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, IV 771
Provenienz:
Lamberg-Sprinzenstein, Graf, Anton, von, Wien; 1815 Kauf