Reise in die Unterwelt auf dem Viergespann
Auf einem von vier Pferden gezogenen Wagen steht der Verstorbene, ein Magistratsbeamter. Hinter ihm schultert ein Diener einen Sack, ein zweiter hält vermutlich ein Schreibtäfelchen oder mehrere. Im Hintergrund ein Reiter; vor dem Viergespann zwei weitere Amtsdiener und zwei Hornbläser.In hellenistischer Zeit kamen in Nordetrurien kastenförmige Aschenurnen aus Stein oder Ton auf, die in Kammergräbern aufgestellt wurden. Zentren der Urnenproduktion waren die Städte Volterra, Chiusi und Perugia.Die Vorderseiten, seltener auch die Schmalseiten der Kisten waren oft reich bemalt bzw. mit Reliefschmuck versehen. Häufig finden sich Darstellungen mit Unterweltsbezug (Reise in das Jenseits, Abschied) und ornamentaler Dekor. Szenen aus der griechischen Mythologie waren ab dem 2. Jh. v. Chr. beliebt: Sie thematisieren oft den Tod oder die Unentrinnbarkeit des Schicksals, wobei man zwischen die Figuren etruskische Todesdämonen einfügte.
Titel:
Reise in die Unterwelt auf dem Viergespann
Zeit:
1. Jh. v. Chr.
Objektbezeichnung:
Aschenurne
Kultur:
Etruskisch
Material/Technik:
Tuff
Maße:
36 cm × 60 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 1046 a
Provenienz:
Slg. Este - Catajo; im Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand; 1923 inventarisch übernommen