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Philosoph (sog. bärtiger Barbar)

Bei der Ausführung dieses Porträts bestand kein Anspruch auf Idealisierung, sondern ganz im Gegenteil: Es kennzeichnen eine wilde Haartracht, ungepflegtes Aussehen und ein schielender Blick den Kopf des Mannes in eindringlicher Weise. Die unterschiedliche Benennung des Kopfes als Philosoph oder Bärtiger Barbar verdeutlicht die Forschungsgeschichte: So wurde der Kopf früher als ungestümer Barbar interpretiert, dann aber als Philosoph. Diese zwei Interpretationsmöglichkeiten beruhen auf den ikonografischen Ähnlichkeiten solcher Darstellungen. Beim Barbaren soll mit der Ungepflegtheit die Wildheit, beim Philosophen oder Intellektuellen die Zuwendung zum rein geistigen Leben zum Ausdruck gebracht werden. Das deutsche Wort Barbar, das ähnlich auch im Englischen verwendet wird, geht auf das griechische barbaros (βάρβαρος) zurück, das jene Menschen bezeichnete, die schlecht griechisch sprachen, also Fremde. Diese wurden auch in römischer Zeit wild, mit langen Haaren und Bärten dargestellt.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).

Titel:
Philosoph (sog. bärtiger Barbar)

Zeit:
2. Jh. n. Chr.

Objektbezeichnung:
Porträtbüste

Kultur:
Römisch

Material/Technik:
Marmor

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 113

Provenienz:
Schatzkammer; 1735 in der "Kaiserl. Gallerie und Kunstkammer" nachweisbar; 1800 Übernahme