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Medusenschild

Der Medusenschild ist einer der am besten erhaltenen und ikonografisch komplexesten Prunkschilde der italienischen Renaissance. Im Zentrum des Schildes ist das Haupt der Medusa zu sehen. Umgeben ist es von einem Ring mit

tauschierten Blattranken. Im zweiten Ring finden sich zeitgenössische und

antike Trophäen sowie David, Samson, Herkules und Judith. Im unteren rechten Teil dieses Ringes zeigt ein Buch eine Inschrift, die zwar nur teilweise zu

identifizieren ist, jedoch einen Verweis auf Kaiser Karl V. enthält (»CA/RO/

LO/V«).Im äußeren Ring des Schildes finden sich Medaillons mit Porträtbüsten von

Julius Caesar, Augustus, Claudius und Scipio Aemillianus sowie figürliche

Szenen nach antiken und antikisierenden Vorlagen. So kopiert der untere

linke Teil die Verzierung eines antiken Sarkophages (Paris, Louvre), der in

der Renaissance im Kreuzgang von San Francesco a Ripa in Trastevere in

Rom aufgestellt war. Im oberen rechten Quadranten finden sich Motive, die

auf ein Relief in Pisa (Camposanto) verweisen dürften. Der untere rechte

Quadrant greift Motive aus Andrea Mantegnas Stich Die Schlacht der Seegötter aus den 1470er Jahren auf.Der Medusenschild und die Löwensturmhaube (vgl. Nr. 49) galten traditionell

als zueinander gehörende Teile eines all’antica-Ensembles, da sie 1596 im

Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. gemeinsam beschrieben werden.

Stilistisch zeigen diese beiden Stücke jedoch deutliche Unterschiede, dies

trotz ihrer gleichwertigen herausragenden Qualität und ihrer etwa zeitgleichen Entstehung in Mailand.Auch die traditionelle Zuschreibung an Kaiser Karl V. scheint nicht zutreffend

zu sein. Diese beruht auf einer wesentlich früheren Datierung des Schildes in

die Zeit der Feldzüge nach Tunis (1535) und Algier (1541), die jedoch stilistisch eher unwahrscheinlich ist.

Der Medusenschild ist einer der am besten erhaltenen und ikonografisch komplexesten Prunkschilde der italienischen Renaissance. Im Zentrum des Schildes ist das Haupt der Medusa zu sehen. Umgeben ist es von einem Ring mit

tauschierten Blattranken. Im zweiten Ring finden sich zeitgenössische und

antike Trophäen sowie David, Samson, Herkules und Judith. Im unteren rechten Teil dieses Ringes zeigt ein Buch eine Inschrift, die zwar nur teilweise zu

identifizieren ist, jedoch einen Verweis auf Kaiser Karl V. enthält (»CA/RO/

LO/V«).Im äußeren Ring des Schildes finden sich Medaillons mit Porträtbüsten von

Julius Caesar, Augustus, Claudius und Scipio Aemillianus sowie figürliche

Szenen nach antiken und antikisierenden Vorlagen. So kopiert der untere

linke Teil die Verzierung eines antiken Sarkophages (Paris, Louvre), der in

der Renaissance im Kreuzgang von San Francesco a Ripa in Trastevere in

Rom aufgestellt war. Im oberen rechten Quadranten finden sich Motive, die

auf ein Relief in Pisa (Camposanto) verweisen dürften. Der untere rechte

Quadrant greift Motive aus Andrea Mantegnas Stich Die Schlacht der Seegötter aus den 1470er Jahren auf.Der Medusenschild und die Löwensturmhaube (vgl. Nr. 49) galten traditionell

als zueinander gehörende Teile eines all’antica-Ensembles, da sie 1596 im

Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. gemeinsam beschrieben werden.

Stilistisch zeigen diese beiden Stücke jedoch deutliche Unterschiede, dies

trotz ihrer gleichwertigen herausragenden Qualität und ihrer etwa zeitgleichen Entstehung in Mailand.Auch die traditionelle Zuschreibung an Kaiser Karl V. scheint nicht zutreffend

zu sein. Diese beruht auf einer wesentlich früheren Datierung des Schildes in

die Zeit der Feldzüge nach Tunis (1535) und Algier (1541), die jedoch stilistisch eher unwahrscheinlich ist.

Objektbezeichnung:
Medusenschild

Kultur:
Mailand

Material/Technik:
Eisen, geschmiedet, getrieben, teils ziseliert, teils gebläut, teils geschwärzt, teils mit Gold tauschiert.

Signatur:
ggf. Signatur des Tauschieres auf zwei Schilden im zweitäußeren Kreis oben und unten mittig: O † V

Beschriftung:
in Buch eines Puttos unten mittig im zweiten Ring: CA/RO/LO/V/IM/SA/D
in Buch eines Puttos unten mittig im zweiten Ring: F[E?]/D/ALP/·F·/V·D
im Schild der geflügelten Viktoria im zweiten Rind rechts: VIC/TOR/[A?]/DD
auf Schild im zweiäußeren Kreis oben und unten mittig: O/ V
auf Trophäe im zweitäußeren Kreis oben links: ΠΡΟΣ/ ΤΑ ΑΣΤΡΑ/ ΔΙΑ/ ΤΑΥΤΑ (Durch dieses zu den Sternen)
im Portraitmedaillon oben mittig: · D · IVLIVS ·/ · CAE · IMP · P · M ·
im vom Betrachter aus rechten Portraitmedaillon: · D · AVGVSTVS ·/ · CAE · IMP ·
im Portraitmedaillon unten mittig: · TI · CLAVDIVS ·/ · CAE · AUG · IMP
im vom Betrachter aus linken Portraitmedaillon: SCIPIO · AEMIL ·/ APHRICANVS

Stempel / Zeichen:
keine

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 693a