Greif
Bei einer Oinochoe handelt es sich um eine Kanne zum Ausschenken des Weins in die Trinkgefäße. Fast den gesamten Körper nimmt die Darstellung eines Adlergreifen ein, eines geflügelten mythologischen Mischwesens mit Löwenkörper und Raubvogelkopf. Dieser wurde von den Darstellungen des Vorderen Orients übernommen und ist bei den Griechen als Begleiter der Götter Dionysos oder Apollon zu finden. Der Knochen, den er im Schnabel hält, könnte darauf hindeuten, dass er hier als Todesdämon gezeigt wird, denn er gilt auch als Beschützer der Gräber. Die Oinochoe stammt aus Kampanien, einer Region in Unteritalien. Griechische Keramik war in der antiken Welt so beliebt, dass sie nicht nur aus Griechenland nach Italien exportiert wurde, sondern sich auch Werkstattbetriebe direkt vor Ort niederließen.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).
Titel:
Greif
Zeit:
Mitte 4. Jh. v. Chr.
Objektbezeichnung:
Oinochoe
Kultur:
Unteritalisch
Material/Technik:
Ton
Maße:
L/H 28 × D 18,4 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, IV 414
Provenienz:
Lamberg-Sprinzenstein, Graf, Anton, von, Wien; 1815 Kauf