Grablegung Christi
Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts entwickelte sich Augsburg neben Nürnberg zum wichtigsten Zentrum der deutschen Silberschmiedekunst. Neben engen Kontakten zu Italien, die schon sehr früh den Einzug der Renaissance in Augsburg ermöglichten, zeigten sich in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts auch niederländische, durch die Schule von Fontainebleau geprägte Einflüsse. Nach der Reformation wurde Augsburg zum Hauptlieferanten für katholisches Kirchengerät wie Kelche, Patenen, Messkännchen, oder Rauchfässchen. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Augsburger Silber zu einem beliebten Exportartikel. Die Ambraser Silberobjekte sind im Inventar von 1882 erwähnt, eine summarische Nennung von Kirchensilber findet sich allerdings schon im Inventar von 1730.
Das wohl im Bereich der Volksfrömmigkeit entstandene Silberrelief zeigt Christus am Stein mit einem Schilfrohr, das auf die Bibelstelle Mt. 12, 20 hinweist (das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum Sieg; und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen).
Titel:
Grablegung Christi
Zeit:
17. Jahrhundert
Objektbezeichnung:
Relief
Kultur:
Augsburg
Material/Technik:
Silber
Maße:
Rahmenmaße: H. 8,5 cm × B. 8 cm
Bildrecht:
Schloss Ambras Innsbruck
Inv. Nr.:
Schloss Ambras Innsbruck, PA 1021