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Doppelherme: sog. Sappho und Erinna

Die in römischer Zeit als Ausstattung von Villen römischer Bürger der sozialen Oberschicht beliebte Bildnisform der Doppelherme zeigt zwei weibliche Köpfe, die als die griechischen Dichterinnen Sappho und Erinna identifiziert wurden – die Zuschreibung ist jedoch unsicher, da keine gesicherten Bildnisse existieren. Hier tragen beide Frauen Haarbinden, wobei die physiognomischen Züge der beiden einander sehr ähneln. Sappho galt schon in der Antike als eine der wichtigsten Lyrikerinnen, sie lebte im 7. Jahrhundert v. Chr. in der Stadt Mytilene auf der Insel Lesbos und gab jungen Mädchen Unterricht. In ihren Dichtungen thematisierte sie die erotische Liebe, auch jene unter Frauen. Noch in der römischen Kaiserzeit wurden ihre Gedichte von lateinischen Dichtern wie Catull außerordentlich geschätzt. Die Bezeichnung der lesbischen Liebe für gleichgeschlechtliche Liebe unter Frauen, die in vielen Sprachen, beispielsweise im Deutschen und Englischen, vorkommt, geht auf Sapphos Herkunftsort zurück.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).

Titel:
Doppelherme: sog. Sappho und Erinna

Zeit:
Anfang 2. Jahrhundert

Objektbezeichnung:
Herme

Kultur:
Römisch

Material/Technik:
Marmor

Maße:
37 cm × 18,5 cm, 13 kg

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 3

Provenienz:
Poniatowski, Stanislaus Fürst; 1806 Kauf