Dionysos (Bacchus)
Bacchus, der römische Gott des Weins und des Theaters, ist hier mit jugendlichen, idealisierten Gesichtszügen dargestellt, das Gesicht ist schmal, der Mund leicht geöffnet. Über der Stirn ist eine Haarbinde zu sehen, darüber in wellige Strähnen gelegte Haare und, auf dem Kopf, Reste eines Kranzes aus Weinblättern und Korymben. Ein Fragment seines rechten Armes, den er über den Kopf gelegt hat, ist noch erhalten. Die neuzeitliche ergänzte Büste zeigt ein Ziegenfell, da die Ziege auch Teil des bacchischen Umfeldes ist. Dort sind neben Tieren auch mythische Mischwesen angesiedelt, die sich gemeinsam mit Bacchus in wilden und ekstatischen Feierlichkeiten dem Weingenuss hingeben. Da sich an diesen Ausschweifungen im Zuge der Bacchanalien, wie die regelmäßig stattfindenden Feste zu Ehren des Weingottes genannt wurden, auch römische Bürger beteiligten und diese Handlungen Missfallen erregten, wurden die Feierlichkeiten schließlich offiziell untersagt.S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).
Titel:
Dionysos (Bacchus)
Zeit:
2. Jh. n. Chr.
Objektbezeichnung:
Büste
Kultur:
Römisch
Material/Technik:
Marmor
Maße:
H. (Gesicht) 21 cm: 103 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 1277
Provenienz:
Slg. Este - Catajo; im Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand; 1923 inventarisch übernommen