Bacchus und Ariadne, Brettspiel
Sowohl Körperbestattung als auch Kremation waren in der Antike üblich. Sarkophage und Urnen aus Stein waren dabei häufig mit Reliefs verziert und auch bemalt. Diese besonders reich reliefierte Aschenurne aus der römischen Kaiserzeit ist in der Form eines kleinen Tempels gestaltet mit zwei Rankenpfeilern mit korinthischen Kapitellen. Ein Kapitell bezeichnet den oberen Abschluss einer Säule oder eines Pfeilers, das sogenannte korinthische zeichnet sich durch die Gestaltungsweise mit Ornamentik aus Akanthusblättern aus. Auf einer Seite der Urne ist der Gott Bacchus, erkennbar an seinem mit einem Pinienzapfen geschmückten Stab (Thyrsosstab), mit seiner Gemahlin Ariadne dargestellt. Sie lagern auf einem Bett und sind einander zugewandt, die Oberkörper unbekleidet. Die andere Seite zeigt die Verstorbenen beim Brettspiel, einer in der Antike beliebten Tätigkeit, deren Abbildung hier auf die Geschicklichkeit der Dargestellten hinweisen könnte. S. Stoss, in: Seperate but Inseperable: Mythology and Culture of Ancient Greece and Rome. Ausstellungskatalog National Museum of Korea (Seoul 2023).
Titel:
Bacchus und Ariadne, Brettspiel
Zeit:
1. - 2. Jh. n. Chr.
Objektbezeichnung:
Aschenurne
Kultur:
Römisch
Material/Technik:
Kalkstein
Maße:
L/H 52,5 × B 60,8 × D/T 24,5 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, I 740
Provenienz:
Liechtenstein, Fürst; 1893 von Cons. Richetti gekauft; früher Slg. Grimani, Venedig; 1896 Geschenk