Alt-Italienische Kunst
Klimt konzentrierte sich auf zwei Protagonisten und drängte den Anteil der zusätzlich dargestellten Kunstwerke zurück. Ein junger Mann im florentinischen Kostüm des 15. Jahrhunderts hält beim Lesen inne und betrachtet sein weibliches, von einem prächtigen Heiligenschein hinterfangenes Pendant. Dessen Blick führt zu einem Putto mit Nimbus, Flügeln und Schild, darüber erscheint eine Bronzebüste Dantes. Begleitet werden die Figuren von einem Fries aus Blumengirlanden und Engelsköpfen, letztere nach dem Vorbild der Werke des Florentiner Bildhauers Luca della Robbia (um 1400–1482).Gustav Klimt ahmte in der Gestaltung seiner Figuren den Stil der darzustellenden Zeit nicht kompromisslos nach. Die Körper seiner Figuren wirken unentschieden zwischen Fläche und Raum, zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Er machte sie nicht zu „schauspielernden Protagonisten eines Historienstückes“. Er abstrahierte fallweise die Stoffe ihrer Kleidung, löste sie in bloße Muster auf. Für das Gewand der Heiligen nahm Klimt ein Bild zur Vorlage, das 1882 vom Fürsten Johann von und zu Liechtenstein der Gemäldegalerie der Kunstakademie geschenkt worden war. Die Marienkrönung von Antonio da Fabriano (1452) befindet sich heute in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste. Aus der gleichen Sammlung stammt das Vorbild für den männlichen Kopf links: Marco Palmezzanos Bildnis eines jungen Mannes aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts.
Titel:
Alt-Italienische Kunst
Künstler/in:
Gustav Klimt (1862 Baumgarten bei Wien - 1918 Wien)
Zeit:
1891
Objektbezeichnung:
Ausstattung
Künstler/in:
Gustav Klimt (1862 Baumgarten bei Wien - 1918 Wien)
Bildrecht:
KHM Gebäudeausstattung
Inv. Nr.:
AU E