Abschied eines Kriegers
Das in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr., in der Zeit der peloponnesischen Kriege, besonders häufige Thema des Kriegerabschiedes ist auf der Vorderseite des Glockenkraters wiedergegeben: In der Mitte steht der jugendliche, bekränzte Krieger im Leinenpanzer mit verzierten Schulterklappen, mit umgehängtem Schwert, Helm und Lanze in den Händen. Er wendet sich einer rechts stehenden Frau zu, die in ihren Händen Kanne und Opferschale für die Abschiedsspende bereithält; links ein bärtiger alter Mann mit dem Szepter in der Rechten.Das rituelle Trankopfer, bei dem ein Teil des Weines durch Ausgießen aus der Schale den Göttern gespendet, der Rest von den Anwesenden getrunken wird, wurde bei Abschied und Rückkehr vollzogen. Der bärtige Greis, früher selbst Hoplit, den der junge Krieger in dieser Aufgabe ablöst, verkörpert vielleicht die politische Autorität.
Titel:
Abschied eines Kriegers
Zeit:
3. Viertel 5. Jh. v. Chr.
Objektbezeichnung:
Glockenkrater
Kultur:
Griechisch
Material/Technik:
Ton
Maße:
H. 35,5 cm, Dm. 39,7 cm
Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Inv. Nr.:
Antikensammlung, IV 853
Provenienz:
Lamberg-Sprinzenstein, Graf, Anton von, Wien; 1815 Kauf