In Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv zeigte das Kunsthistorische Museum in der Ausstellung "Falsche Tatsachen – Das Privilegium Maius und seine Geschichte" eine der spannendsten Dokumentenfälschungen des Mittelalters und zugleich die bekannteste Urkundenfälschung der österreichischen Geschichte, das sogenannte Privilegium maius. Der 5-teilige Urkundenkomplex, eine Schöpfung des jungen und ehrgeizigen Politikers Rudolf IV. der Stifter (1339-1365), sollte das Selbstverständnis des Hauses Habsburg und damit die Geschichte Österreichs für lange Zeit prägen.
Zur technologischen Untersuchung, insbesondere zum Vergleich der Herstellungstechnik und der für die Ausführung des Fälschungskomplexes verwendeten Materialien, wurden die fünf gefälschten Urkunden des Privilegium maius sowie das Vidimus im Jänner 2017 im Kunsthistorischen Museum einer Reihe von Untersuchungen unterzogen. Dabei kamen bevorzugt zerstörungsfreie Untersuchungsmethoden zum Einsatz, die eine Reihe von strahlendiagnostischen Verfahren, darunter unterschiedliche photographische Techniken, Infrarotreflektographie (IRR) und Röntgendurchleuchtung, umfassten.

Ausführliche Informationen zu den Forschungsergebnissen und Hintergründen finden Sie hier:
Projektleitung
Martina Griesser
Projektmitarbeit
- Michael Aumüller
- Michael Eder
- Franz Kirchweger
- Václav Pitthard
- Monika Strolz
- Katharina Uhlir
- Andreas Uldrich
Kooperationen
- Kathrin Kininger und Thomas Just (Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv)
- Maurizio Aceto (Universitá degli Studi die Torino, Italien)
- Jiří Vnouček (Königliche Bibliothek, Kopenhagen, Dänemark)
Finanzierung
- Kunsthistorisches Museum
- Österreichisches Staatsarchiv
Projektlaufzeit
seit 2016