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Forschungsprojekt
Ägypten

Die Erforschung des Papyrus

Im Zuge der Inventarrevision der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung wurde 2013 in einem Sammlungsdepot eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: In einem Tonkegel (Inv. Nr. ÄS 5174), der als Sarg für eine Ibismumie fungierte, wurde unter der Tiermumie versteckt ein Leinenbündel entdeckt, welches einen bis dato unbekannten, noch eingerollten Papyrus enthielt. Ziel des Projektes war die Ausrollung der Papyrusrolle, die Entzifferung der Inschriften sowie die Klärung und Interpretation der besonderen Fundumstände der Papyrusrolle.

Forschung abgeschlossen

Über das Projekt

Der Tonkegel ÄS 5174, in dem die Papyrusrolle gefunden wurde, gehört zur sogenannten Sammlung Miramar von Kaiser Maximilian von Mexiko und wurde in den 1850er Jahren in Ägypten erworben.
Nach eingehenden Vorbereitungen wurde der Papyrus (der die Inv. Nr. ÄS 10321 erhielt) in der Restaurierwerkstatt der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung vorsichtig ausgerollt. Da heutzutage nur noch selten eingerollte Papyri gefunden werden, musste die Methode dazu speziell entwickelt werden. Verschiedene naturwissenschaftliche Analysen, darunter auch 14C-Beprobungen, lieferten weitere Hinweise zur Datierung der Ibismumie aus dem Tonkegel und der Leinenstoffe, welche die Papyrusrolle umhüllten.
Nach der Ausrollung erfolgten die Entzifferung der hieratischen Inschrift und die Textanalyse des beidseitig beschrifteten Papyrus, der eine Gesamtlänge von 2,5 Metern aufweist. Durch vergleichende Objektstudien wurden die besonderen Fundumstände untersucht, nach vergleichbaren Funden in anderen Museen gesucht sowie die Bedeutung der Ibisbestattungen untersucht.
Vom 8.5. bis 16.9. 2018 wurden die Forschungsergebnisse und der ausgerollte Papyrus im Rahmen einer kleinen Sonderausstellung im KHM präsentiert. 
 

Publikationen

Weiterführende Informationen

Ausstellung 2018 „Der vergessene Papyrus“

Film (Teaser) zur Sonderausstellung „Der vergessene Papyrus“

Projektleitung
Regina Hölzl (Direktorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, KHM)

Kooperationspartner

Robert J. Demarée (Ägyptologe, Universität Leiden)
Michael Fackelmann (Restaurator)
Michael Neumann (Ägyptologe)
Vanessa Novak (Restauratorin der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, KHM)

Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
2013 – 2018

Weitere Forschungsprojekte der Sammlung

Viele Forschungsprojekte stellen Fragen nach geschichtlichen Zusammenhängen. Sie gehen also über eine reine Objektgeschichte hinaus und zielen auf eine breitere, kulturhistorische Einordnung von Sammlungsgut.