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Forschungsprojekt
Antike

Campanareliefs der Wiener Antikensammlung

Die Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums verwahrt 78 römische Campana-Tonreliefs, die zu römischer Zeit zur Dekoration von Gebäuden verwendet wurden. Ziel der Forschung ist ein Bestandskatalog der Reliefs, unterstützt durch Farbuntersuchungen. Diese sollen Aufschluss über die Herstellungstechnik, Pigmente und deren Zusammensetzung geben.

Über das Projekt

In der Antikensammlung werden insgesamt 78 römische Tonreliefs der so genannten Campana-Gattung verwahrt. Sie wurden in römischer Zeit zum Schmuck von Gebäuden verwendet und waren ca. von der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis in das 2. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Häufig waren sie zu Friesen gereiht, wobei man gerne verwandte Themen miteinander kombinierte. Ihren Namen erhielten die Terrakottaplatten nach Marchese Giampietro Campana (1808–1880) – er war der bekannteste Sammler dieser Gattung.

Das Besondere an den Reliefs sind einerseits ihre vielfältigen Darstellungen, die Götter- und Heroenbilder ebenso umfassen wie antike Fabelwesen oder dekorative Themen, andererseits die oftmals auf ihnen erhaltenen originalen Farbreste. Das ist umso bemerkenswerter, als sich auf der zeitgleichen Steinskulptur der Antike nur mehr selten Farbspuren nachweisen lassen.

Ziel der Bearbeitung der Terrakottareliefs ist ein wissenschaftlicher Bestandskatalog. Auf insgesamt 25 der Reliefs haben sich reiche Farbreste erhalten, 26 zeigen zumindest Farbspuren. Daher sollen die Forschungen zu Ikonographie, typologischer Einordnung und Herstellungstechnik auch durch Farbuntersuchungen begleitet werden. Von der Analyse der verwendeten Pigmente und der Bindemittel wird Aufschluss über den Aufbau der Farbfassung, eine mögliche Grundierung sowie über Art und Mischung der Farbpigmente erwartet. Farbuntersuchungen sind in der Erforschung dieser Reliefgattung bislang ein Desiderat.

Projektleitung
Mag. Karoline Zhuber-Okrog

Projektmitarbeit

  • Mag Angelika Kathrein
  • Mag. Bettina Vak
  • Dr. Martina Grießer

Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
Wiederaufnahme 2019

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Viele Forschungsprojekte stellen Fragen nach geschichtlichen Zusammenhängen. Sie gehen also über eine reine Objektgeschichte hinaus und zielen auf eine breitere, kulturhistorische Einordnung von Sammlungsgut.