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Forschungsprojekt
Antike

Antike Porträts in Wien

Die Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums bewahrt zahlreiche römische Marmorbüsten, die nachantike Überarbeitungen zeigen. Das Forschungsprojekt untersucht deren Provenienz, Ergänzungen und historische Bedeutung, um einen wissenschaftlichen Bestandskatalog zu erstellen.

Porträtbüsten im Depot

Über das Projekt

Unter den in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums verwahrten Skulpturen befinden sich viele Porträts, darunter vorwiegend Marmorbüsten aus römischer Zeit mit zahlreichen nachantiken Veränderungen. Diese Ergänzungen und Überarbeitungen sind eng mit der Geschichte der historisch gewachsenen Sammlung und mit dem jeweiligen Zeitgeschmack verbunden. Die überwiegend aus habsburgischem Besitz stammenden Skulpturen dienten oft als Schmuck von Brunnen- und Gartenanlagen sowie zur Ausstattung von Prunkräumen.

Diese Bildnisse sind großteils unpubliziert und ohne dokumentierte Geschichte: Viele wurden im 19. Jahrhundert ohne Herkunftsangaben im Museum inventarisiert, andere ließen sich bislang noch bis 1803 zurückverfolgen (beispielsweise die Objekte aus der Sammlung Habsburg-Este).

Im Gegensatz zur heutigen musealen Grundhaltung, Kunstwerke „nur“ zu erhalten und bestmöglich zu konservieren, hat man seit dem Ausgang der Antike die meisten Kunstwerke dem eigenen Zeitgeschmack und Verwendungszweck entsprechend „adaptiert“. Diese Erkenntnis erleichtert den Zugang zu den Veränderungen, denen die antiken Porträts seit ihrer Entdeckung unterzogen wurden.

Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht daher die aktuelle Frage, welche Kriterien für eine Beurteilung einer Skulptur herangezogen werden können, die sich in einer historisch gewachsenen Sammlung befindet und – anders als ein archäologischer Bodenfund – nicht mehr im ursprünglichen Zustand erhalten ist, sondern seit ihrer Auffindung womöglich mehreren Veränderungen unterzogen wurde.

Schwerpunkte des Vorhabens bilden die Provenienzforschung sowie die Identifizierung und Einordnung der Ergänzungen und Überarbeitungen. Ziel des Forschungsprojektes ist die Erarbeitung eines wissenschaftlichen Bestandskataloges der Porträtskulptur der Antikensammlung.

Derzeit sind die weiblichen Porträtbüsten in Arbeit, die im Rahmen eines forMuse-Forschungsprojekts in den Jahren 2009 bis 2012 restauriert und dokumentiert werden konnten.

Weiterführende Informationen

Projektleitung
Mag. Dr. Manuela Laubenberger

Projektmitarbeit

  • Dr. Ulrike Müller-Kaspar
  • Dr. Martina Grießer
  • Dr. Václav Pitthard, Mag. Viktor Freiberger
  • HR Dr. Alfred Bernhard-Walcher
  • Mag. Brigitte Proll
  • Alexander Freiberger

Kooperationspartner
Dr. Stephan Schröder
(Museo Nacional del Prado, Madrid)

Finanzierung

  • BMWF 2009-2012 Förderprogramm forMuse (Forschung an Museen)
  • Kunsthistorisches Museum Wien
  • Verein der Freunde des Kunsthistorischen Museums (2014)

Projektlaufzeit
seit 2009

Weitere Forschungsprojekte

Viele Forschungsprojekte stellen Fragen nach geschichtlichen Zusammenhängen. Sie gehen also über eine reine Objektgeschichte hinaus und zielen auf eine breitere, kulturhistorische Einordnung von Sammlungsgut.