six seasons - Episode 1: Herbst
Narziss von Ida Schön

Ida Schöns Kammerspiel Narziss zeigt zwei Menschen, die sich selbst und einander zur Liebe verurteilt haben. Selbst- und Fremdbespiegelung, Übertragung und Gegenübertragung sind Techniken des Scheiterns, ausgeführt in Lukas Furtenagels Gemälde Der Maler Hans Burgkmair und seine Frau Anna, geb. Allerlai und hier erzählt als andauernde Beziehungstragödie.
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Inspiriert von

Der Maler Hans Burgkmair d.Ä. und seine Frau Anna, geb. Allerlay, 1529 datiert, Inv. Nr. GG 924
Beide schauen nicht in den Konvexspiegel, sondern blicken direkt auf den Betrachter, für den die Mahnung an den bevorstehenden Tod ebenso gilt und der in der Aufschrift „Erken dich selbs“ auf dem Spiegel zum Ausdruck kommt. Die Inschrift rechts oben: „Solche Gestalt vnser baider was, im Spiegel aber nix dan das“ deutet an, dass die beiden gefaßt dem Tod entgegensehen.Hans Burgkmair (1473-1531) zählte zu den führenden Renaissance-Malern in Augsburg; Furtenagel könnte bei ihm in die Lehre gegangen sein. Möglicherweise geht das Wiener Doppelbildnis, das lange Burgkmair selbst zugeschrieben war, auf ein verlorenes Urbild dieses Künstlers zurück. Eine Radierung von 1766 zumindest weist eine zweite Fassung im Besitz des Augsburgers Georg Christoph Kilian nach, während das Wiener Gemälde bereits 1685 in Prag fassbar wird.
Titel:
Der Maler Hans Burgkmair d.Ä. und seine Frau Anna, geb. Allerlay
Künstler/in:
Lukas Furtenagel (1505 - nach 1546 Augsburg)
Zeit:
1529 datiert
Eine Fiction-Podcast-Serie von Ö1 in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum.
Idee und Konzept: Christian Lerch (Ö1) | Produktion: Christian Lerch, Philip Scheiner (Ö1) | Video-Miniaturen: Yasaman Hasani