Es begann in Bassano
Der italienische Künstler Jacopo Dal Ponte, genannt Bassano wurde um 1510 in Bassano del Grappa auf dem venezianischen Festland geboren. Sein Vater Francesco Dal Ponte gilt als sein erster Lehrmeister. Jacopo, der seinem Heimatort Bassano immer treu bleiben wird, wird 1530 von seinem Vater zur künstlerischen Weiterbildung nach Venedig geschickt. Dort studiert er beim Maler Bonifacio Veronese, der in seinem Werkstattbetrieb auch reisende und durchziehende Künstler aufnahm. So war es Jacopo möglich während seiner Ausbildungszeit dennoch Aufträge in Bassano zu erfüllen.
Viva Venedig!
In der Lagunenstadt gelingt es Jacopo, sein Netzwerk auszubauen. Er lernte die wichtigsten Künstler kennen, darunter Tizian, der Meister in Venedig schlechthin.
Da Venedig auch ein wichtiges Zentrum des Buchdrucks und der Grafik ist, hat Jacopo nun Gelegenheit, Druckgrafiken zu studieren, darunter Kompositionen eines Dürer, Raffael und Parmigianino.
Provinziell?!
In Jacopos Stil verbinden sich diese Einflüsse mit seinen eigenen Beobachtungen des ländlichen Lebens und der Natur um Bassano. Ab etwa 1560 entwickelte er die sogenannte biblische Pastorale – in Landschaften eingebettete biblische Szenen, für die er berühmt und geschätzt wurde. Jacopo arbeitete vorwiegend von seinem Geburtsort Bassano aus. Die Voralpenlandschaft Venetiens diente ihm als Kulisse in seinen Gemälden, in denen etwa der Monte Grappa erkennbar sein könnte.
Zu seinen Kunden zählten Patrizier, die in Bassano öffentliche Ämter innehatten, aber auch Adelige, die ihre Landgüter verwalteten. Manch einer brachte bei seiner Rückkehr in die Stadt Gemälde des Meisters mit, so dass er auch dort zunehmend bekannt wurde.
In den 1570er Jahre waren die Werke Bassanos bereits weit über die Grenzen Venedigs bekannt, etwa am herzoglichen Hof in Bayern oder aber auch in Florenz und Rom, wo seine biblischen Gemälde – u. a. die Sintflut – die Wände der Villa Medici zierten.

Der Maler Jacopo da Ponte, gen. Jacopo Bassano (um 1510-1592), Gerolamo da Ponte, gen. Gerolamo Bassano, 90er Jahre des 16. Jahrhunderts