Zwischen Tod und Auferstehung oder: Auf zu neuen Ufern.

Toter Christus , um 1630, Inv. Nr. KK 3891
Bilderfindungen Albrecht Dürers und anderer Künstler der Zeit um 1500, wie Veit Stoß, erlebten im 17. Jahrhundert eine bemerkenswerte Renaissance. Über die Druckgraphik verbreitete Motive vor allem religiöser Bildthemen wurden als Vorbilder aufgegriffen und neu interpretiert. Neben der Wertschätzung für die „alten Meister“ spielte dabei wohl auch der gezielte Rückgriff auf die Kunst im Dienst der Kirche vor der Spaltung in der Reformationszeit eine Rolle.
Titel:
Toter Christus
Künstler/in:
Zacharias Hegewald (1596 Chemnitz - 1639 Dresden)
Zeit:
um 1630
Christus liegt auf einem großen, von Falten durchzogenen Tuch. Wie mit letzter Kraft scheint er in den Stoff zu greifen, so dass sich um die Fingerkuppen seiner linken Hand feine Mulden bilden.
Noch wirkt die Haut des muskulösen Körpers angespannt.

Phönix, um 1610/20, Inv. Nr. KK 3721
Die Phase zwischen Tod und Auferstehung ist für den gläubigen Betrachter von besonderer Atmosphäre geprägt, denn in die tief empfundene Trauer über den schmerzhaften Tod am Kreuz mischt sich bereits das erlösende Wissen um die Auferstehung.

Virtuos kombiniert Hegewald unterschiedliche künstlerische Konzepte: der harmonisch proportionierte Körper geht letztlich auf italienische Einflüsse zurück, während die naturalistischen Oberflächen und kleinteilig gestalteten Falten am Lendentuch auf ältere, mitteleuropäische Traditionen zurückgehen.
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