um 1400 (Kreuz), 1453/67 (Ständer)
Das goldene Kreuz wirkt auf Grund seiner glatten Linienführung und seines zurückhaltenden Edelsteinbesatzes, bestehend aus 21 Saphir-Rauten und 5 Rubin-Cabochons, schlicht und elegant zugleich. Sein originales Lederfutteral trägt das Wappen des Jean de France, Herzog von Berry, in dessen Inventar aus dem Jahre 1401/02 es eindeutig identifiziert werden kann. Am Fuß des Kreuz-Ständers erscheinen hingegen das Wappen und die Embleme seines Großneffen Philipp des Guten, Herzog von Burgund. Dessen Emblem mit der gegenständig verdoppelten Minuskel "e" kommt erst ab 1453 vor, weshalb man annehmen kann, dass die Erneuerung des Ständers erst danach in Auftrag gegeben wurde. Die Umrissform der Standfläche wurde jedoch offenbar beibehalten, weswegen der Ständer weiterhin in das originale Futteral passt. Philipp der Gute veranlasste auch einen Umbau des Kreuzes selbst, denn er ließ eine Kreuzpartikel in das Innere der Kreuzvierung einsetzen. Fortan diente es als Schwurkreuz, auf das die neu ernannten Mitglieder des Ordens vom Goldenen Vlies ihren Eid ablegten. Seit 1487 ist es inventarisch als Besitz des Ordens bezeugt, davor lag es im Schatz der Herzöge von Burgund.
Kreuz; Reliquienkreuz
Kreuz: Französisch, Fuß, Ständer: Niederländisch
um 1400 (Kreuz), 1453/67 (Ständer)
Gold, Perlen, Saphire, Rubine
H. 36 cm, B. 16 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Weltliche Schatzkammer
Schatzkammer, WS Dep Prot 1
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