Antikensammlung, Hochparterre
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
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Oliver Laric. Schwellenwesen

Die Einzelausstellung des österreichischen Künstlers Oliver Laric (*1981 in Innsbruck) widmet sich dem Spannungsfeld zwischen Original, Reproduktion und Transformation. Laric tritt in einen direkten Dialog mit Werken der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museum und lässt sie zum Ausgangspunkt für neue Arbeiten werden.
Seine Skulpturen laden dazu ein, das Museum nicht nur als Ort des Bewahrens, sondern auch als Ort der permanenten Neubegegnung mit der Vergangenheit zu begreifen.
Adresse
Öffnungszeiten
Täglich geöffnet, 10 – 18 Uhr
Do bis 21 Uhr
Rätselhafte Mischwesen
Ausgangspunkt von Larics Arbeiten ist ein digitaler 3D-Scan historischer Skulpturen, der dann in neue, hybride Formen übersetzt wird. Im Mittelpunkt der Ausstellung im Kunsthistorischen Museum stehen hybride Gestalten, die Merkmale unterschiedlicher biologischer oder symbolischer Kategorien in sich vereinen. Sie gehören zu den ältesten und verbreitetsten Motiven in der Mythologie, Kunst und Religion vieler Kulturen. Als Symbol für das Rätselhafte sind Hybridwesen Projektionsfläche menschlicher Begierden, Sehnsüchte und Ängste.
Digitale Skulpturen im Dialog mit der Antike
In Schwellenwesen treten Werke der Antikensammlung in einen offenen Dialog mit eigens für diese Sonderpräsentation im 3D-Druck geschaffenen Skulpturen Larics. Diese sind nicht nur Neuinterpretationen, sondern auch Reflexionen über den Prozess der kulturellen Weitergabe und über die Wandelbarkeit von Bedeutungen im Laufe der Zeit. Seine Werke bewegen sich zwischen Antike und Gegenwart, zwischen musealem Kontext und digitalem Raum. Im Zentrum steht dabei die Idee des Künstlers, dass auch tief in der kulturellen Identität verankerte Vorstellungen, Bilder, Formen und Mythen niemals abgeschlossen sind, sondern sich ständig im Prozess der Weiterentwicklung und Rekontextualisierung befinden.
Indem er digitale Technologien nutzt, um historische Artefakte zu transformieren und weiterzudenken, öffnet er neue Perspektiven auf museale Sammlungen und deren mögliche Zukunft. Seine Ausstellung im Kunsthistorischen Museum ist damit nicht nur eine künstlerische Intervention, sondern auch ein Beitrag zur aktuellen Debatte um Zugänglichkeit, Digitalisierung und den Umgang mit unserem kulturellen Erbe.



Zu sehen sind unter anderem Skulpturen, die Bezug nehmen auf die Sitzende Sphinx mit Greifenkopf (römisch, 1.–2. Jh. n. u. Z.) und die ihn seit seiner Kindheit faszinierende Vierköpfige Sphinx (römisch, 2. Hälfte 2. Jh. n. u. Z.) aus der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums.
Des Weiteren wurden Artefakte aus dem 1. bis 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung aus Sammlungen in Paris, Kreta, Colchester, Seoul, Athen, Torre Annunziata und Wien gescannt. Die insgesamt acht neu geschaffenen Werke weichen in Material und Maßstab von ihren historischen Vorlagen ab – als durchscheinende Harzformen, als modulare Kompositionen oder als scheinbar unvollständige Fragmente.
Weitere Ausstellungen
Unsere Ausstellungen führen Sie zurück in die traditionsreiche Geschichte unseres Hauses. Hier treffen bewährte Meisterwerke auf neu erschlossene Themen – ein Blick auf Kunst, Kultur und Vergangenheit, der die Sammlung kontinuierlich beleuchtet.




