um 1580/1590, Künstler: Christoph Gandtner
Die Figur des auf einem Fuß reitenden Zechers stellt symbolhaft die Bestrafung eines Prassers dar, der Tantalusqualen erleiden muß durch die Unerreichbarkeit der um seinen Kopf herum aufgestellten Leckerbissen. Der Kopf des Tantalus ist abnehmbar und dient somit als Stöpsel. Die Trinkfreude des 16. Jh. hält sich mit dem Erfindungsreichtum der Gefäße die Waage. Folgende Klage ist überliefert: "Uns Teutschen kann man die Trinkgeschirr nicht gross genug, sondern auch nicht schön und seltsam genug machen. Man trinkt aus Affen und Pfaffen, Mönch und Nonnen, Löwen und Bären... Ich will nichts sagen von den unflätigen Weinzapfen, die aus Hüten, Schuhen, Stiefeln und aus den Matulis (Nachttöpfen) und Harnkacheln einander zutrinken."
Scherzgefäß; Statuette
Innsbruck
um 1580/1590
Christoph Gandtner (gest. 1605 Meran) - GND
Ton, Zinnglasur
H. 26,6 cm, L. 17 cm, B. 18 cm
Kunsthistorisches Museum Wien, Kunstkammer
Kunstkammer, 3155
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