1. Hälfte des 17. Jahrhunderts, Hersteller/in: Matthäus Seelos
Diese Gitarre von Matthäus Seelos (ca. 1599-1654) besitzt am Unterklotz Anhangstifte, die belegen, dass es sich ursprünglich um eine Chitarra battente handelte, die später zu einer fünfchörigen Barockgitarre umgebaut wurde. Wie die Laute war auch die Barockgitarre doppelchörig bezogen. Das Instrument zeigt sowohl in der Konstruktion des Korpus als auch in der Ausführung der Verzierungen höchste Kunstfertigkeit. Sein Korpus ist aus einer Folge von schmalen Eibenspänen aufgebaut, wobei der natürliche farbliche Kontrast von Kern- und Splintholz ausgenützt wird. Im Gegensatz zu den späteren Gitarren besitzt das Instrument von Sellas einen gewölbten Boden. Die Decke wird optisch durch drei Felder mit eingelegtem Rankenwerk gegliedert. Besonders kunstvoll gestaltet ist die im Schallloch angebrachte Rosette, die durch ihre stufige Anordnung das Auge in die Tiefe führt. (rh)
Literatur:
Julius Schlosser: Die Sammlung alter Musikinstrumente. Beschreibendes Verzeichnis, Wien 1920.
Rudolf Hopfner: Meisterwerke der Sammlung alter Musikinstrumente, Wien 2004.
Aus einer Chitarra battente umgebautes Instrument
Italien, Venedig
1. Hälfte des 17. Jahrhunderts
Matthäus Seelos (ca. 1599 - 1654) - GND
Hüllmaß: 990 × 275 × 55 mm
Kunsthistorisches Museum Wien, Sammlung alter Musikinstrumente
Sammlung alter Musikinstrumente, 47
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