Spätrömisch, Spätantike, 3. - 5. Jh. n. Chr.
Das Bild des Gottes Dionysos ist wie jenes seiner Gefährtin Ariadne (Inv.-Nr. VIII 1a) auf einem separat gearbeiteten Wollgewebe hergestellt und auf einen Leinenstoff aufgenäht. Die Benennung des Dargestellten geht aus einer griechischen Inschrift oberhalb des Kopfes hervor. Der griechische Gott Dionysos wurde mit dem ägyptischen Gott Osiris gleichgesetzt und war im spätantiken Ägypten ein beliebtes Motiv. Im antiken Mythos wird die von Theseus auf der griechischen Insel Naxos zurückgelassene Ariadne von Dionysos gefunden und zur Frau genommen. Der jugendliche Dionysos blickt nach links, die blonden Locken fallen bis in seinen Nacken; sein Kopf ist durch einen goldgelben Nimbus hervorgehoben. Diese beiden kostbaren Stoffe stammen wahrscheinlich aus einer Nekropole im oberägyptischen Panopolis am östlichen Nilufer. So wie viele andere sog. koptische Textilien und Mumienporträts gelangten sie über den Kaufmann Theodor Graf am Anfang des 20. Jahrhunderts in die Wiener Antikensammlung. Die Stofffragmente gehörten zu einem größeren Tuch - ursprünglich wohl eine Zierdecke oder ein Wandbehang -, in das später der Verstorbene gehüllt wurde.
Bildeinsatz
Spätrömisch
Spätantike
3. - 5. Jh. n. Chr.
Achmim , Ägypten
Wolle auf Leinen, Buntwirkerei
H. 30 cm, B. 31 cm (Einsatz)
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, VIII 1 b
Richter, Franz, Wien; aus Slg. Theodor, Graf, Wien; 1906 Kauf aus dem Nachlass
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