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Schale: Silberschale mit Allegorie der Fruchtbarkeit

Römisch, Hellenistisch - Frühe Kaiserzeit, 2. Hälfte 1. Jh. v. Chr.

 

 

Silberschale mit Allegorie der Fruchtbarkeit

Inmitten einer mythischen Landschaft oder eines heiligen Bezirks steht der eleusinische Königssohn Triptolemos und vollzieht gerade ein Opfer, bevor er den Schlangenwagen besteigt, um im Auftrag der Göttin Demeter den Menschen das Wissen um den Ackerbau zu bringen. Demeter sitzt mit verhülltem Haupt und mit einer brennenden Fackel in der Hand auf einem Ährenthron und nimmt das Opfer entgegen. Die beteiligten Personen wurden meisterlich um die zentrale Figur angeordnet und in das Rund der Schale eingefügt. Triptolemos und Demeter sind durch Blickkontakt verbunden, dadurch wendet sich Triptolemos von der eigentlichen Opferhandlung ab. Seine rechte Hand greift nach dem Opferkuchen, den ihm drei Kinder auf einem Tablett reichen. Zwischen ihnen steht ein Rundaltar mit dem Reliefbild der Entführung der Persephone durch Hades; aus Trauer um ihre Tochter Persephone hat Demeter das Wachsen des Getreides verhindert.
Die Schale (lat. patera) steht in der Tradition klassisch-hellenistischer Silberschmiedearbeiten und ist in Technik und Komposition der Darstellung ein einzigartiges Meisterwerk.
Das Bildnis des Triptolemos erinnert an Porträts ptolemäischer Könige und unterstützt eine Datierung des Kunstwerks in den ausgehenden Hellenismus. Antike Herrscher haben sich oft mit mythischen Figuren identifiziert, um allgemeingültige politische Botschaften zu vermitteln.

(M. Laubenberger)

Derzeit ausgestellt: Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung Raum XII

Objektdaten

Objektbezeichnung

Schale

Kultur

Römisch

Periode

Hellenistisch - Frühe Kaiserzeit

Datierung

2. Hälfte 1. Jh. v. Chr.

Fundort

Aquileia , Italien

Material/Technik

Silber, vergoldet

Maße

Dm. 29,5 cm

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung

Inv. Nr.

Antikensammlung, VIIa 47

Provenienz

Cassis, Graf J. F. de; 1825 Geschenk

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