Etruskisch, Ende 4. Jh. v. Chr.
Spiegelglas kannte man in der Antike erst ab der römischen Kaiserzeit; davor verwendete man blankpolierte Metallscheiben. Unter den in nahezu allen antiken Mittelmeerkulturen verbreiteten Griffspiegeln aus Bronze heben sich die etruskischen Spiegel dadurch hervor, dass ihre Rückseiten oft mit gravierten oder ziselierten Bildern versehen sind. Unser Spiegel zeigt drei Gottheiten in einem Kranz von lilienähnlichen Blüten. Die Götter werden durch etruskische Namensbeischriften benannt: in der Mitte Zeus (etruskisch: Tinia) mit Szepter und Blitzbündel, hinter ihm seine Gemahlin Hera (Uni), links deren Nebenbuhlerin Leto (Letun), die dem Zeus die Zwillinge Apollon und Artemis gebar. Die Spiegelscheibe war mit dem Zapfen in einen (heute verlorenen) Griff aus Holz oder Bein eingesetzt.
Spiegel
Etruskisch
Ende 4. Jh. v. Chr.
Castiglion Fiorentino , Prov. Arezzo, Italien
Bronze
22,8 cm × 16,5 cm, 231,6 g
Kunsthistorisches Museum Wien, Antikensammlung
Antikensammlung, VI 3384
Pollak, Ludwig, Dr., Kunsthandel Rom; 1916 Kauf
Permalink (zitierbarer Link) zu dieser Seite: www.khm.at/de/object/67438/
Viele unserer Objekte sind auf der Suche nach Paten. Mit einer Kunstpatenschaft tragen Sie dazu bei, die Schätze der Kunstgeschichte für die Zukunft zu bewahren.
Als Kunstpate fördern Sie mit Ihrer Spende direkt und nachhaltig die wissenschaftliche Dokumentation, Erforschung, Restaurierung und Präsentation der Kunstbestände des Kunsthistorischen Museums Wien.