3. Drittel 18. Jahrhundert, Besitzer/in: Kaiserin Maria Theresia Tochter des Karl VI. von Habsburg Österreich
Seit 1763 war De Sainte als Hofbüchsenmacher König Ludwigs XVI. von Frankreich (1754-1793) in Versailles tätig. In dieser Funktion dürfte er auch von Königin Marie Antoinette (1755-1793), der habsburgischen Gattin Ludwigs XVI., mit der Herstellung einer Serie von zwölf Damenflinten beauftragt worden sein. Die Serie gelangte dann wohl als Geschenk Marie Antoinettes an ihre Mutter Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) nach Wien und wurde noch lange nach dem Tod der Kaiserin von den Damen des Hofes benutzt, so auch von Kaiserin Maria Ludovica (1787-1816), der dritten Gemahlin Kaiser Franz' I. von Österreich (1768-1835). Dem allgemeinen Hang zur eleganteren Gestaltung und leichteren Linienführung des Louis-Seize-Stils folgend, wurde der Kolbenhals dieser Vogelflinten noch schmaler geformt, als dies bei den Gewehren des frühen 18. Jahrhunderts üblich gewesen war; der Kolben erhielt eine betontere Wölbung, die man noch dadurch verstärkte, dass ein mit Samt überzogenes Kissen auf den Kolbenboden genagelt wurde. Die Polsterung des Kolbenbodens sollte wahrscheinlich dazu dienen, den Gebrauch der ohnehin sehr leichten Waffe noch bequemer zu machen. Der gebläute Lauf ist in leicht erhabener Goldtauschierung mit ornamentalen Motiven im Louis-Seize-Stil geschmückt und weist die Signatur "DE SAINTE A VERSAILLES" auf.
Gewehr
Versailles
3. Drittel 18. Jahrhundert
Kaiserin Maria Theresia Tochter des Karl VI. von Habsburg Österreich (1717 Wien - 1780 Wien) - GND
Kaiserin Maria Ludovica Beatrix Tochter d. Ferdinand v. Habsburg Lothringen (1787 - 1816) - GND
De Sainte , (Büchsenmacher) (erw. 1763 - 1793, tätig in Versailles)
Lauf: Eisen, geschmiedet, gebläut, teils mit Gold, Goldperlen tauschiert, teils vergoldet, teils graviert, teils punziert. Visier:Silber, geschnitten, teils graviert, teils punziert. Korn: Silber. Schlossplatte: Eisen, geschmiedet, teils graviert. Gegenschlossplatte: Eisen, geschmiedet, teils geschnitten. Hahn, Schrauben, sonstige Schlossteile, Abzugsbügel: Eisen, geschmiedet, teils geschnitten, teils graviert. Schaft: Holz, teils geschnitzt. Kolbenkappe: Textil: Samt. Borte: Silberlahn, feuervergoldet.Ladestockröhrchen: Eisen, teils geschnitten, teils graviert. Ladestock: Holz. Ladestockkappe: Horn. Eisen.
L 126 cm
Lauf: "DE SAINTE A VERSAILLES; Schlossplatte: DE. SAINTE ARQUEBUSIER OD.R. DU. ROY. AVERSAILLES
Seriennummer: "I" (Kolben)
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer
Hofjagd- und Rüstkammer, G 315a
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