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Elfenbeinsattel

Dieser Sattel zeigt am Knauf – auf der Innenseite der erhaltenen der beiden

Schnecken – zwei Engel, die das gekrönte Wappen des römisch-deutschen

Königs (den einköpfigen Reichsadler) tragen. Auf der Vorderseite unterhalb

des Knaufes findet sich der Buchstabe »e« über einem Herz, wohl ein Verweis

auf die Ehefrau des Besitzers dieses Sattels. Aufgrund der Dekoration, insbesondere der Kleidung der Figürchen, lässt sich der Sattel stilistisch in das

zweite Viertel des 15. Jahrhunderts datieren.Folglich kommt nur König Albrecht II. als jene Person infrage, für die dieser

Sattel geschaffen worden sein kann. Albrecht war im März 1438 zum römischdeutschen König gewählt worden. Er verstarb jedoch bereits im Oktober

1439. Seine Ehefrau war Elisabeth von Luxemburg, die Tochter Kaiser Sigismunds, Albrechts Vorgänger auf dem Thron des Reiches.Die Außenseite des Sattels ist blau bemalt und mit einer Vielzahl von Beinschnitzereien dekoriert, etwa Liebespaare, höfisch gekleidete Figürchen, Tiere

und auf der Sitzfläche Tuchschleifen. Am Knauf finden sich das (ergänzte)

ungarische Wappen und ein Drache, wohl ein Verweis auf den ungarischen

Drachenorden, den Albrechts Schwiegervater Sigismund 1408 gegründet

hatte (vgl. Nr. 7). Um das Wappen legt sich die Inschrift »wyl es got ych helf

dir au[s] not« (»Will es Gott, so helfe ich dir aus der Not«), darunter ist der

heilige Georg als Drachentöter dargestellt.Der Sattel stammt aus der kaiserlichen Schatzkammer in Wien. 1731 wird er

im Inventar der Kleinen geheimen Schatzkammer als »ein hölzerner Moscovitischer sattl, über und über mit beinenen figuren geziert« beschrieben.In der Hofjagd- und Rüstkammer befindet sich auch ein zweiter spätgotischer

Elfenbeinsattel (um 1455), der aus dem Besitz von Albrechts Sohn Ladislaus V.

Postumus, König von Ungarn und Böhmen, stammt (Inv.-Nr. A 64).

Dieser Sattel zeigt am Knauf – auf der Innenseite der erhaltenen der beiden

Schnecken – zwei Engel, die das gekrönte Wappen des römisch-deutschen

Königs (den einköpfigen Reichsadler) tragen. Auf der Vorderseite unterhalb

des Knaufes findet sich der Buchstabe »e« über einem Herz, wohl ein Verweis

auf die Ehefrau des Besitzers dieses Sattels. Aufgrund der Dekoration, insbesondere der Kleidung der Figürchen, lässt sich der Sattel stilistisch in das

zweite Viertel des 15. Jahrhunderts datieren.Folglich kommt nur König Albrecht II. als jene Person infrage, für die dieser

Sattel geschaffen worden sein kann. Albrecht war im März 1438 zum römischdeutschen König gewählt worden. Er verstarb jedoch bereits im Oktober

1439. Seine Ehefrau war Elisabeth von Luxemburg, die Tochter Kaiser Sigismunds, Albrechts Vorgänger auf dem Thron des Reiches.Die Außenseite des Sattels ist blau bemalt und mit einer Vielzahl von Beinschnitzereien dekoriert, etwa Liebespaare, höfisch gekleidete Figürchen, Tiere

und auf der Sitzfläche Tuchschleifen. Am Knauf finden sich das (ergänzte)

ungarische Wappen und ein Drache, wohl ein Verweis auf den ungarischen

Drachenorden, den Albrechts Schwiegervater Sigismund 1408 gegründet

hatte (vgl. Nr. 7). Um das Wappen legt sich die Inschrift »wyl es got ych helf

dir au[s] not« (»Will es Gott, so helfe ich dir aus der Not«), darunter ist der

heilige Georg als Drachentöter dargestellt.Der Sattel stammt aus der kaiserlichen Schatzkammer in Wien. 1731 wird er

im Inventar der Kleinen geheimen Schatzkammer als »ein hölzerner Moscovitischer sattl, über und über mit beinenen figuren geziert« beschrieben.In der Hofjagd- und Rüstkammer befindet sich auch ein zweiter spätgotischer

Elfenbeinsattel (um 1455), der aus dem Besitz von Albrechts Sohn Ladislaus V.

Postumus, König von Ungarn und Böhmen, stammt (Inv.-Nr. A 64).

Besitzer/in:
Kaiser Albrecht II. (V.) von Habsburg (1397 - 1439)

Zeit:
1438/1439

Objektbezeichnung:
Elfenbeinsattel

Kultur:
Südostdeutsch

Material/Technik:
Bein, geschnitzt, teilweise blattvergoldet. Hintergrundfläche gefasst (Smalte). Holz. Birkenrinde. Eisennägel. Originalgestaltung: Beinschnitzarbeiten, vermutlich polychrom gefasst.

Beschriftung:
auf der Schnecke links außen Schriftband "wyl es got ych helf dir au(s) not"; auf dem Rest der rechten Schnecke Inschriftrest "ave ...".

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 73