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Kinderharnisch, Kinderrüstung

Diesen Kinderharnisch gab vermutlich Claudia de’ Medici, Ehefrau Erzherzog

Leopolds V. von Tirol, in den 1630er Jahren für ihren ältesten Sohn, Erzherzog Ferdinand Karl, den späteren Landesfürsten von Tirol, in Auftrag. Der

Stil des Harnischs ist für die Zeit seiner Entstehung altmodisch. Nur einzelne

Details lassen auf eine Datierung in diese späte Zeit schließen. Hierzu zählen

die glatte Börtelung der Harnischteile, die kugelige Form der Sturmhaube, der

gesondert hochzuklappende Sonnenschirm der Sturmhaube und die Form des

Kragens (Vorder- und Rückseite sind jeweils aus nur einem einzigen Stück

gefertigt). Die Vorstöße wie auch der Überzug der Beriemung aus roter Seide

sind großteils original erhalten.Der Plattner Hans Frick arbeitete zumindest ab 1616 als Geselle in der Werkstatt des Innsbrucker Hofplattners Hans Jakob Topf. Ab 1627 ist auch Hans

Frick als Hofplattner nachweisbar, dürfte diese Stellung aber schon zuvor

innegehabt haben. Nach 1630 sind keine Nachrichten zu ihm überliefert.Kinderharnische, insbesondere solch kleine wie der vorliegende, zeugen von

den zahlreichen, weit über das kriegerische hinausführenden Funktionen

maßgefertigter Harnische. Der Harnisch war nicht nur durch seine militärische Verwendung geprägt, sondern auch durch seine Funktion als Mittel der

Repräsentation. Bei Harnischen für Kinder, insbesondere jüngere, fällt ein

Kriegseinsatz von vornherein weg, was sie – abgesehen von leichteren Waffenübungen (je nach Alter des Trägers) – vorrangig zu einem Statussymbol

machte.Die nur kurze Verwendungsdauer und die im Vergleich zu einem Harnisch

für einen erwachsenen Mann nicht geringeren Kosten machten solch einen

Harnisch zu einem Sinnbild höfischer Exklusivität.

Diesen Kinderharnisch gab vermutlich Claudia de’ Medici, Ehefrau Erzherzog

Leopolds V. von Tirol, in den 1630er Jahren für ihren ältesten Sohn, Erzherzog Ferdinand Karl, den späteren Landesfürsten von Tirol, in Auftrag. Der

Stil des Harnischs ist für die Zeit seiner Entstehung altmodisch. Nur einzelne

Details lassen auf eine Datierung in diese späte Zeit schließen. Hierzu zählen

die glatte Börtelung der Harnischteile, die kugelige Form der Sturmhaube, der

gesondert hochzuklappende Sonnenschirm der Sturmhaube und die Form des

Kragens (Vorder- und Rückseite sind jeweils aus nur einem einzigen Stück

gefertigt). Die Vorstöße wie auch der Überzug der Beriemung aus roter Seide

sind großteils original erhalten.Der Plattner Hans Frick arbeitete zumindest ab 1616 als Geselle in der Werkstatt des Innsbrucker Hofplattners Hans Jakob Topf. Ab 1627 ist auch Hans

Frick als Hofplattner nachweisbar, dürfte diese Stellung aber schon zuvor

innegehabt haben. Nach 1630 sind keine Nachrichten zu ihm überliefert.Kinderharnische, insbesondere solch kleine wie der vorliegende, zeugen von

den zahlreichen, weit über das kriegerische hinausführenden Funktionen

maßgefertigter Harnische. Der Harnisch war nicht nur durch seine militärische Verwendung geprägt, sondern auch durch seine Funktion als Mittel der

Repräsentation. Bei Harnischen für Kinder, insbesondere jüngere, fällt ein

Kriegseinsatz von vornherein weg, was sie – abgesehen von leichteren Waffenübungen (je nach Alter des Trägers) – vorrangig zu einem Statussymbol

machte.Die nur kurze Verwendungsdauer und die im Vergleich zu einem Harnisch

für einen erwachsenen Mann nicht geringeren Kosten machten solch einen

Harnisch zu einem Sinnbild höfischer Exklusivität.

Objektbezeichnung:
Kinderharnisch, Kinderrüstung

Kultur:
Innsbruck

Material/Technik:
Eisen, geschmiedet, getrieben. Nietkappen, Schnallen, Riemenzungen, Rosetten, Federhülse: Messing, teils feuervergoldet. Leder. Textil: Seidesamt.

Bildrecht:
Kunsthistorisches Museum Wien, Hofjagd- und Rüstkammer

Inv. Nr.:
Hofjagd- und Rüstkammer, A 1499