Der ungarische Opalschmuck

1881 datiert, Künstler/in: Gebrüder Egger

 

 

Der ungarische Opalschmuck

Aus Anlass ihrer Vermählung mit dem Kronprinzen Erzherzog Rudolf am 10. Mai 1881 erhielt Prinzessin Stéphanie von Belgien die mehrteilige Schmuckgarnitur von der Stadt Budapest als Geschenk. Aus diesem Grund erscheinen das belgische Wappen am Anhänger der Halskette und das Budapester Stadtwappen am Mittelmedaillon des Gürtels. Das überaus farbenprächtige und dekorative Ensemble besteht aus Gürtel, Halskette, Ohrgehängen, zwei Armbändern, fünf Haarnadeln sowie zehn Miederspangen. In mehrfacher Hinsicht wird bei dieser Schmuckgarnitur auf die Tradition und Geschichte der ungarischen Nation Bezug genommen. So demonstriert etwa die Einbeziehung von Miederspangen, die in der Hofmode dieser Zeit sonst nicht üblich waren, dass der Schmuck zum ungarischen Nationalkostüm getragen werden sollte. Ebenso signifikant ist der als Steinbesatz in den Mittelpunkt gerückte Opal. Die weitaus schönsten Exemplare dieses Steines, den man in Mittelalter und Renaissance als "Stein der Steine", als Edelstein, der allen anderen vorzuziehen sei, besonders schätzte, wurde und wird in Fundstätten in den Bergen Libánka und Simonka (heute Slowakei) gefördert. Darüber hinaus orientierte man sich bei der reichen Verwendung des Gold-Emaildekors sowie bei den Gesamt- und Detailformen eng am Vorbild des ungarischen Magnatenschmucks des 16. Jahrhunderts. Die durch den Selbstmord des Kronprinzen Rudolf in Mayerling 1889 verwitwete Kronprinzessin verehelichte sich im Jahr 1900 ein zweites Mal. Der Schmuck gelangte daraufhin in den Besitz Kaiser Franz Josephs, der ihn in der Schatzkammer hinterlegen ließ.

Derzeit ausgestellt: Kaiserliche Schatzkammer Wien Raum 7

Objektdaten

Objektbezeichnung

Schmuck;

Kultur

Budapest

Datierung

1881 datiert

Künstler/in

Material/Technik

Gold, emailliert, ungarische Opale, Diamanten, Rubine

Signatur

KESZITETTEK EGGER TESTVEREK BUDAPESTEN 1881

Stempel / Zeichen

verschlagen

Bildrecht

Kunsthistorisches Museum Wien, Weltliche Schatzkammer

Inv. Nr.

Schatzkammer, WS XIb 41

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