Gerade für die Zeit Hartigs fehlen sowohl systematische Materialdarbietungen als auch Sammlungspublikationen. Als hauptsächliches Referenzwerk für die Zeit bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges muss noch immer der Band „Die Medaille der Ostmark“ aus dem Jahre 1938 dienen. Ebenso wenig existiert eine eingehendere historische Darstellung der Materie, sieht man von einigen kursorischen Überblicken ab. Nicht zuletzt fehlen monographische Studien zu den einzelnen österreichischen Medailleurpersönlichkeiten und deren Werk. Aus diesem Grunde muss die künftige Forschung auf diesem Gebiet zunächst die Œuvres der bedeutenderen Künstlerpersönlichkeiten zusammenstellen. Diese Werkverzeichnisse werden es möglich machen, in der Zusammenschau von Individual- und Zeitstil ein Gesamtbild des heimischen Medaillenschaffens nachzuzeichnen, ohne der Gefahr von Schematisierungen und Verallgemeinerungen zu erliegen. Als exemplarisch bot sich das Werk Hartigs an, zumal es einen Bogen vom ausgehenden Jugendstil bis weit in die Zweite Republik spannt. Neben einigen Kunstmedaillen, die er um ihrer selbst willen schuf, und solchen, die verschiedene Anlässe interpretierten, dominiert in seinem Werk die Portraitmedaille, die technisch auf hohem Stand war und auf Realitätsnähe zielte.
Projektleitung
- Priv.-Doz. Dr. Bernhard Prokisch (Oberösterreichische Landesmuseen)
- Dr. Heinz Winter
Finanzierung
- Kunsthistorisches Museum Wien
- Oberösterreichisches Landesmuseum
Projektdauer
2019 – 2021