Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich (FMRÖ) Band IV
2: Enns / Lauriacum
Das am norischen Donaulimes gelegene Lauriacum ist seit dem 18. Jh., als erstmals Grabungen in den römischen Ruinen unternommen wurden, als einer der bedeutendsten römischen Fundplätze Österreichs bekannt. Während des 1. und 2. Jh. n. Chr. scheint es sich um eine eher kleine Ansiedlung gehandelt zu haben. Nachdem Lauriacum gegen Ende des 2. Jh. n. Chr. im Gefolge der Markomannenkriege jedoch zum Standort der legio II italica wurde, begann sich der Ort rasch zu entwickeln und wurde schließlich zu Beginn des 3. Jh. n. Chr. in den Rang eines municipium erhoben. Wie aus der Vita des hl. Severin hervorgeht, war Lauriacum während der Völkerwanderungszeit schließlich eine der letzten Bastionen der in Noricum lebenden Romanen, bis diese im Jahr 488 endgültig nach Italien abzogen.
Der historischen Bedeutung des Platzes entspricht die Menge an Fundmünzen, die im Laufe der archäologischen Erforschung des römischen Lauriacum zutage gekommen sind. In den Beständen des Museum Lauriacum in Enns, des Bundesdenkmalamtes und des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz befinden sich in Summe geschätzte 35.000 römische Fundmünzen, die bisher noch einer geschlossenen Publikation und Erforschung harren.
Das Fundmünzprojekt Enns/Lauriacum verfolgt das Ziel, diesen umfangreichen Bestand einer Publikation und geldgeschichtlichen Auswertung zuzuführen und somit auch museale Nutzungskonzepte für diese bedeutende Quelle zu ermöglichen. Hierbei wird das im Verlauf des Vorgängerprojekts FMRÖ Carnuntum erfolgreich erprobte Konzept, die Quellenedition mit einem umfangreichen Auswertungsband zu verbinden, erneut in Anwendung gebracht, nicht zuletzt, da die bei der Erfassung der Objekte erworbene Materialkenntnis der Bearbeiter diese am ehesten in den Stand versetzt, das Material auch geldhistorisch zu interpretieren.
Weiterführende Informationen
Information
Projektleitung
HR Univ.-Doz. Dr. Michael Alram
Projektmitarbeit
Dr. Klaus Vondrovec
Mag. Anna Fabiankowitsch
Am Projekt beteiligte Institutionen
Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturgeschichte der Antike, Documenta Antiqua, Wien,
Oberösterreichisches Landesmuseum,
Museum Lauriacum - Museum der Stadt Enns
Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien, Land Oberösterreich, Stadtgemeinde Enns, Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)
Projektdauer
2008-2020
- Online Sammlung
- Veranstaltungen
- Forschungsprojekte
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- Naturwissenschaftlich-technologische Projekte
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- Die Fundmünzen der Sammlung Nowak
- Bestandskataloge der Medaillensammlung des Kunsthistorischen Museums
- Frühe lydische Münzprägung und Chronologie
- Fundmünzen aus Österreich
- Münzprägung und Geldwirtschaft in der Babenbergermark
- Cultural Formation and Transformation: Shahi Buddhist Art and Architecture from Afghanistan to the West Tibetan Frontier at the Dawn of the Islamic Era
- Die numismatischen Netzwerke der österreichischen Vorgänger Eckhels: Erasmus Froelich und Joseph Khell
- Die Sammlung antiker Münzen des Dkfm. Dr. Wilhelm Körner
- SYLLOGE NUMMORUM SASANIDARUM (SNS)
- SYLLOGE NUMMORUM PARTHICORUM (SNP)
- Die Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich (FMRÖ) Band IV
- Die Medaillenproduktion des Wiener Hauptmünzamts unter der Regierung Maria Theresias (1740-1780)
- Die Medaillen und Schaumünzen der Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien, Band 8
- Die Medaillen des österreichischen Medailleurs Arnold Hartig
- Die Medaillen und Schaumünzen der Kaiser und Könige aus dem Haus Habsburg im Münzkabinett des Kunsthistorischen Museums Wien, Band 2
- Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) und die Medaille
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