
Das Shahi-Königreich wurde von entscheidenden Transformationen geprägt – so dem Aufkommen des Islam, der Erweiterung der Hindu-Kulte in Afghanistan und Pakistan, sowie den Anfängen der buddhistisch-tantrischen Tradition. Darüber hinaus lag es am Schnittpunkt wichtiger Handelswege, die von China, über Zentralasien nach Iran und Indien führten. Ebenso war es reich an mineralischen Ressourcen, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Erhaltung der Machtstellung des Königreichs am Hindukusch leisteten.
Neben den künstlerischen Hinterlassenschaften im Spannungsfeld zwischen Buddhismus, Hinduismus und dem aufkeimenden Islam stellen die Münzen eine der ergiebigsten Quellen für die Geschichte des Shahi-Königreichs dar. Sie sollen im Zuge dieses Projekts einer detaillierten typologischen Analyse unterzogen werden. Hinzu treten die Münzfunde, die gerade durch neue Grabungen in Afghanistan und Pakistan eine beträchtliche Erweiterung erfahren haben und neue Einblicke in Zirkulationsmuster und Handelsverbindungen erlauben. Für die Münzprägung des Shahi-Königreichs scheinen die Silberminen des Panjshir-Tals sowie die Kupfervorkommen von Mes Aynak, die noch heute zu den größten der Welt zählen, eine bedeutende Rolle gespielt zu haben. Die geplanten Metallanalysen an Münzen und Objekten sollen hier neue Erkenntnisse für Klassifizierung und Zuordnung liefern.


Publikationen
- K. Vondrovec, Coinage of the Iranian Huns and their Successors from Bactria to Gandhara (4th to 8th century CE), 2 Bd., Wien 2014
- M. Alram, Das Antlitz des Fremden. Die Münzen der Hunnen und Westtürken in Zentralasien und Indien (Schriften des Kunsthistorischen Museums 17), Wien 2016
- M. Alram, The Numismatic Legacy of the Sasanians in the East, in: T. Daryaee (Hrsg.), Sasanian Iran in the Context of Late Antiquity. The Bahari Lecture Series at the University of Oxford (Ancient Iran series, vol. VI), UCI Jordan Center for Persian Studies 2018, 5-37
Projektleitung
- Deborah Klimburg-Salter
- Michael Alram
- Klaus Vondrovec
Projektmitarbeit
- Katharina Uhlir
- Martina Griesser
Kooperationen
Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte, CIRDIS
Finanzierung
FWF-Projekt P 31246-G25
Projektlaufzeit
Juli 2018 – Juni 2021