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Musikinstrumentenmacher am Wiener Hof im 18. und 19. Jahrhundert

Die Sammlung alter Musikinstrumente (SAM) etablierte sich Ende der 1990er Jahre innerhalb des musikwissenschaftlichen und historischen Netzwerks als zentrale Informationsstelle zu den in Wien wirkender Musikinstrumentenmacher. Mit den Forschungen zu den Wiener „Musikinstrumentenmachern 1766-1900“ (Tutzing 1999) legte Rudolf Hopfner den Grundstein zu einer Aufarbeitung der Biographien in Wien ansässiger Instrumentenmacher und implementierte eine wissenschaftliche Datenbank, in der die Grundinformation über sämtliche, in den schriftlichen Quellen des Stadt- und Landesarchivs aufscheinenden, mit der Musikinstrumentenproduktion befassten Handwerker, dokumentiert ist.

In Ergänzung zu dieser Basis entwickelte sich ab 2005 ein langjähriges Forschungsprojekt zu den Instrumentenmachern, die Aufträge vom Wiener Hof entgegennahmen bzw. mit dem Hof in Kontakt standen. Durch die gründliche Durchsicht und Auswertung unzähliger Akten des Haus-, Hof- und Staatsarchivs (vorwiegend OMeA, OKäA, OMaA) und Finanzarchivs sowie des WStLA wächst das Wissen über die soziale Stellung vieler Musikinstrumentenmacher stetig an und Details zu ihrer Tätigkeit, ihrer Ausbildung und handwerklichen Kenntnisse, sowie zu ihrer privaten und pekuniären Lage werden bekannt.

Diese Daten helfen bei der historischen und organologischen Bewertung der Musikinstrumente und geben Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Meister, deren Instrumente die Sammlung alter Musikinstrumente bereichern.

In einigen Fällen ergeben sich auch objektbezogene Forschungsprojekte, zumal etliche der in der SAM erhaltenen historischen Instrumente einen direkten Bezug zum Wiener Hof und zu den für den Hof tätigen Handwerkern und Musikern haben.


Handschriftlicher Vermerk von [Franz Lothar] Walter auf Cembalo/Hammerflügel SAM 845

Publikationen

  • Beatrix Darmstädter: Orgelmacher und Instrumentendiener am Wiener Hof im 18. Jahrhundert, in: Das Wiener Klavier bis 1850, (Bericht des Symposiums "Das Wiener Klavier bis 1850" veranstaltet von der Sammlung alter Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums Wien 2003) hg. von Beatrix Darmstädter, Alfons Huber, Rudolf Hopfner, Wien 2007, S. 3-42.
  • Beatrix Darmstädter: Neues zu den Biographien der Lautenmacher- und Musikerfamilien Posch und Stadlmann, in: Jahrbuch des Kunsthistorischen Museums Wien, hg. von Sabine Haag, Bd. 8/9, Wien 2007, S. 101-127.
  • Beatrix Darmstädter:  Franz Konrad Bartl, His Treatise and the Keyed Glass Harmonica SAM 1001, in: The Galpin Society Journal, May 2010, Vol. LXIII, S. 179-207.
  • Beatrix Darmstaedter, Norberta Sági: Hoftitelansuchen als Dokumente zur Firmengeschichte dreier ungarischer Instrumentenerzeuger aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in: AGTEDU-Proceedings, A Magyar Tudomány Ünnepe Alkalmából Rendezett, hg. von Sarolta Lipócziné, Judit Borsné, Árpád Ferencz et al., 13. Tudományos Konferencia, Kecskemét 2012, S. 92-98.
  • Beatrix Darmstädter: Fakten und Indizien zur Provenienz des Hammerflügels SAM 364, in: Technologische Studien des KHM, Bd. 11, hg. von Martina Griesser, Elke Oberthaler und Alfons Huber, Wien 2015, S. 10-39.

Information

Projektleitung
Mag. Dr. Beatrix Darmstädter, MAS

Finanzierung
Kunsthistorisches Museum Wien

Projektlaufzeit
abgeschlossen (2006-2010)

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